Deutschland: Stammt die Schwarzwälder Kirschtorte aus dem Schwarzwald?

Schwarzwälder Kirschtorte

So eindeutig manche Namen klingen mögen und von der Herkunft erzählen wollen – es ist nicht immer so eindeutig wie es scheint. Stammt die Schwarzwälder Kirschtorte, die aus einem runden Biskuitboden gebacken wird, wirklich aus dem Schwarzwald? Wenn nicht, wie kam sie zu ihrem Namen? – Dem Mythos der Schwarzwälder Kirschtorte gehen wir hier auf den Grund!

Schwarzwälder Kirschtorte – was ist das?

Eine Schwarzwälder Kirschtorte gilt nicht nur regional oder national, sondern mittlerweile international als deutsche Spezialitäten-Torte. Die Grundlage der Schwarzwälder Kirschtorte ist ein kakaohaltiger Biskuitteig, der in einer runden Backform gebacken wird. Zwischen und auf dem Boden werden eingelegte Kirschen dekoriert und Sahne dressiert. Die Schwarzwälder Kirschtorte zeichnet sich auch dadurch aus, dass der Boden und oftmals auch die Kirschen in Schwarzwälder Kirschwasser (Schnaps) getränkt sind. Mittlerweile gibt es die Schwarzwälder Kirsch aber auch ohne Alkohol und ebenso ist sie als Dessert in Gläsern zu haben.

Wie wird die Schwarzwälder Kirschtorte noch genannt?

Allgemein bekannt ist die Torte unter „Schwarzwälder Kirschtorte„, doch die Schwarzwälder nennen sie liebevoll einfach nur „Schwarzwälder Kirsch„. Weiterhin haben auch die Schweizer einen Namen für sie: die Schwarzwälder Torte. Doch ist das mehr als ein Hinweis auf die ursprüngliche Herkunft?

Ursprünge der Schwarzwälder Kirschtorte

Da die Schwarzwälder Kirschtorte durch ihren hohen Sahneanteil nur gekühlt aufbewahrt und transportiert werden kann, erlangte sie ihren Bekanntheitsgrad in Deutschland erst in den 1930er Jahren. Erst nach und nach wurde sie auch international zu der beliebtesten, traditionell-klassischen Torte Deutschlands.

Wie kam die Schwarzwälder Kirschtorte zu ihrem Namen?

Es ist nicht eindeutig geklärt, wie der Name „Schwarzwälder Kirschtorte“ entstand, auch wenn es sehr eindeutig klingt. Definitiv ist, dass es im Schwarzwald schon früh andernorts unbekannte Desserts mit Sahne und Kirschen gab, die mit Kirschwasser getränkt sein konnten.

Weiterhin erinnert die Schwarzwälder Kirschtorte an die traditionellen Trachten des Schwarzwaldes, denn diese sind schwarz und weiß und haben einen Hut mit schwarzen oder roten Bommeln. Diese Farben finden sich auch in der Schwarzwälder-Kirsch wieder.

Zudem ist die Erfindung des Kirschschnapses – allgemeinhin als Kirschwasser bekannt – eindeutig im Schwarzwald zu verorten. Auch das könnte zur Namensfindung beigetragen haben. Ein Beweis gilt dies jedoch nicht.

Wer hat die Schwarzwälder Kirschtorte erfunden?

Da nicht eindeutig belegt werden kann, wer wann und wo die Schwarzwälder Kirschtorte erfunden hat, kann sie dem Schwarzwald nicht eindeutig zugeordnet werden. Es gibt mehrere Rezepte mit ähnlichen Namen, aber falschen Zutaten, oder ähnlichen Rezepturen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands mit anderem Namen.

Tatsächlich gab es sogar eines im Jahre 1930 aus Tübingen. Doch so unwahrscheinlich ist die Herkunft in diesem Fall gar nicht, denn bis anno 1924 zählte Tübingen noch zum Kreis Schwarzwald. Doch ob dieser Hinweis ausreicht, die Schwarzwälder Kirschtorte wirklich im Schwarzwälder Ursprung zu finden, ist fraglich. Fakt ist, dass es niemand genau weiß und nur Spekulationen angestellt werden können. Mittlerweile jedoch gehört sie zum Schwarzwald wie das Kirschwasser und die Bommelhüte.

Zusammenfassung

Vom Namen her kann nicht eindeutig geklärt werden, dass die Schwarzwälder Kirschtorte wirklich im Schwarzwaldgebiet erfunden wurde. Es gibt Hinweise, dass die Namensgebung mit der Region in Zusammenhang steht, aber nicht eindeutige Beweise, dass der Erfinder der Schwarzwälder-Kirsch auch aus dem Schwarzwald stammt. Fakt jedoch ist, dass die Torte internationale Beliebtheit genießt und eine Spezialität des Schwarzwaldes geworden ist – nicht zuletzt wegen des Kirschwassers, das dort produziert wird.

Euer Team von meincupcake.de


fotolia.de | #81982940 | wsf-f