Fondant-Torte mit Farbverlauf – Anleitung für Ombré Cake

Farbverlauftorte

Farbverlauftorten mit Fondant sind gar nicht so schwer, wie sie Aufsehen erregend aussehen. Mit wenigen Mitteln könnt Ihr mit unserer Anleitung auf verschiedene Weisen einen Ombré Cake ganz einfach selbst aus Fondant gestalten.

Was ist ein Ombré Cake überhaupt?

Das Wort „ombré“ ist im Französischen beheimatet und bedeutet wörtlich übersetzt „Schatten„, woraus Worte wie „Schattenspiel“ („ombres chioises“) gebildet werden. Im Italienischen findet sich der Ausdruck „ombre“ oder „ombra“ zusätzlich als „Schemen„, „Hauch“ oder „Schattierung„. Italienisch ist, wie Französisch und Deutsch, aus dem Lateinischen entstanden. Somit stammt dieses Wort vom Lateinischen „umbra„, das ebenfalls „Schatten“ bedeutet.

Die Bezeichnung „Ombré Cake“ meint daher den Farbverlauf, also die Schattierung, die zumeist von hell nach dunkel im selben oder in verwandten Farbtönen verläuft, z. B. von weiß, über helles blau-grün bis hin zu intensivem Türkis; oder weiß, über rosafarben bis hin zu tiefrot. Auch Regenbogen-Farbverläufe in Torten oder als Fondant-Dekoration zählen zum Ombré-Stil.

Entsprechend dieser Definition muss ein Ombré Cake nicht zwingend einen Farbverlauf im Teig beim Anschnitt zeigen, wie es häufig der Fall ist, sondern kann auch mit Fondant als Verzierung auf der Torte bzw. durch die Fondant-Decke erzeugt werden.

Wie lässt sich eine Farbverlauftorte mit Fondant gestalten?

Es gibt drei Möglichkeiten, einen Ombré-Cake mit Fondant herzustellen. Entweder mit einzelnen, farblich unterschiedlichen Fondant-Streifen bzw. Fondant-Lagen, mit einem zusätzlichen Rüscheneffekt oder mit einem unterschiedlich durchgefärbten Fondant im jeweiligen Farbverlauf.

Fondant-Lagen, -Streifen oder -Rüschen mit Farbverlauf

Ob Lagen und Streifen oder Rüschen, dieses Verfahren ist sehr einfach und auch für Anfänger perfekt geeignet, faszinierende Torten herzustellen. Ihr benötigt neben Zuckerkleber lediglich

  • weißen Rollfondant und eine Lebensmittelfarbpaste
  • oder alternativ: weißen Rollfondant und einen Fondant in sehr kräftiger Farbe

Natürlich sollte die jeweilige Farbe Eure Wunschfarbe für den Farbverlauf sein. Ihr müsst auch nicht mit weiß beginnen, möglich ist ebenso, dass Ihr einen rosafarbenen Fondant in Kombination mit roter Lebensmittelfarbe/rotem Fondant verwendet, um einen rosa-roten Farbverlauf zu erzeugen.

Für eine Lagen- oder Rüschentorte benötigt Ihr einzeln ausgerollte Fondant-Streifen, die etwa 5-10 cm breit und etwas länger sind als der Umfang der Torte.
Bevor Ihr diese Streifen ausrollt, solltet Ihr den Fondant einfärben: entweder alle auf einmal oder eben jeweils bevor Ihr den Streifen in Angriff nehmt. Achtet darauf, dass der Fondant, der gerade nicht verarbeitet wird, immer luftdicht verschlossen ist, damit er nicht aushärtet. Praktische Hinweise hierzu findet Ihr in unserem Beitrag „Wie Fondant-Torte aufbewahren? – Praktische Tipps für Torte, Deko und Restfondant„.

Benötigt werden nun immer jeweils zwei Streifen einer Farbe, die nächsten beiden Streifen werden mit einem Tick mehr Farbe hergestellt und so weiter. Hierzu verwendet Ihr immer ein bisschen mehr Lebensmittelfarbpaste oder ein Stück mehr gefärbten Fondant, die/der in den weißen Fondant eingeknetet wird.

Praxistipp: Verwendet Lebensmittelfarbpasten immer sehr dezent und dosiert bestenfalls mit einem Löffelstiel oder nur mit einem Zahnstocher, da die Farben hochpigmentiert sind und daher überaus effizient in der Anwendung. Zudem ist wichtig, dass Ihr ausschließlich Speisefarbe in Pasten- oder Gel-Form verwendet, weil diese sich am besten mit Fondant verarbeiten lassen ohne ihn auszutrocknen, zu verkleben oder klumpig werden zu lassen.

Die Fondant-Streifen werden später von oben nach unten oder von unten nach oben an der Torte angebracht. Wichtig ist, dass die Decke der Torte vorher mit einem ausgerollten Fondant eingedeckt ist, der allenfalls zwei Zentimeter am Rand hinunter geht. Die Farbe der Decke des Fondants sollte bestenfalls die Farbe des obersten Streifens haben, ginge alternativ aber auch mit der Farbe des untersten.

Habt Ihr einen Streifen ausgerollt, wird er an einer Seite gerade geschnitten und sofort mit Zuckerkleber auf der Torte angeklebt, damit er nicht aushärtet, bevor Ihr ihn auf der Torte anbringt. Arbeitet Ihr von unten nach oben, fallen die Streifen nach unten, arbeitet Ihr von oben nach unten, zeigen die Streifen/Rüschen nach oben.

Praxistipp: Solltet Ihr Rüschen bevorzugen, wird der Fondant-Streifen bevor der Anbringung auf einer Schaumstoffmatte mit einem runden Fondant-Werkzeug, auch Ball-Tool genannt, am anderen Rand plattgedrückt, sodass eine wellige Rüschenform entsteht. Ihr könnt die Rüschen zusätzlich verfeinern, indem Ihr den zweiten Rand vorher wellig mit einem Teigrädchen geschnitten habt. So lässt sich das Ball-Tool einfach auf die jeweiligen Wellen aufdrücken, sodass diese dünner und bauschiger auslaufen.

Immer zwei Streifen oder Rüschen in einer Farbe werden übereinander an der Torte angehaftet, dann folgt die nächst dunklere Farbe bis Ihr fertig seid.

Komplette Fondant-Decke mit Farbverlauf

Auch der Fondant einer einheitlichen Tortendecke kann mit einem Farbverlauf versehen werden. Je nachdem, wie Ihr diesen gestalten wollt, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Farbverlauf von hell nach dunkel
  • Farbverlauf als Marmorierung

Ein typischer Ombré-Effekt entspricht dem Farbverlauf von hell nach dunkel, der in zwei Varianten umgesetzt werden kann:

  • Farbverlauf mit hellstem und dunkelstem Fondant (z. B. weiß zu dunkelblau)
  • Farbverlauf mit Zwischenstufen (z. B. weiß, helles blau-grün bis dunkeltürkis)

Das Prinzip ist bei beiden jedoch gleich. Ihr rollt von jeder Farbe ein gleichgroßes Stück aus. Bestenfalls rechteckig oder auch in einem rechtwinkligen Dreieck, sodass sie zusammen gesetzt ein Rechteck ergeben. Rollt mit dem Rollstab über die Bruchkanten, damit sich die verschieden-farbenen Fondant-Ecken verbinden.

Dann klappt Ihr die Fondant-Decke einmal zusammen, sodass Farbe auf Farbe liegt (also blau auf blau, weiß auf weiß) und rollt wieder über den Fondant. Dieses Verfahren wiederholt Ihr so lange, bis der Fondant sich in einem Farbverlauf verbindet und Euch das Ergebnis gefällt. Nun muss der Fondant nur noch in der richtigen Größe ausgerollt werden, damit Ihr die Torte mit der Fondant-Decke eindecken könnt.

Die zweite Möglichkeit ist ein Farbverlauf im Marmorlook. Hierbei verschwimmen die Farben nicht zwingend von hell nach dunkel, sondern könnten sich abwechseln. Es können bei dieser Methode auch mehrere Farben verwendet werden, um den Marmorstil zu unterstützen und weniger den Farbverlauf.

Um eine Marmorierung im Fondant zu erreichen, formt Ihr abermals, vielleicht auch verschieden dicke, aber immer gleich lange Fondant-Würste. Diese werden neben- und übereinander gelegt und leicht zusammengedrückt, um sich schon etwas verbinden zu können. Daraufhin wird der Fondant einmal miteinander verdreht gefaltet und wieder gedrückt. Auch dieses Verfahren wird sooft wiederholt, bis die Farben sich verbunden haben.

Wichtig: Sobald die Fondant-Farben zusammen verarbeitet werden, darf der Fondant nicht mehr geknetet werden, weil die Farben sich sonst zu einer verbinden – im blödesten Fall zu braun oder irgendetwas undefinierbarem. Immer nur drehen und drücken.

Fondant färben
Fondant farblich marmorieren

Alternative:

Möglich ist auch, dass Ihr z. B. weißen Fondant als Hauptfarbe verwendet und einfach eine dünnere farbige Fondant-Wurst um den weißen Fondant legt, den Ihr vorsichtig im oben beschriebenen Verfahren miteinander verbindet. So kann ein leichter Marmorierungseffekt entstehen, der, je nachdem, wie intensiv Ihr den Fondant bearbeitet, dann vorherrschend weiß oder farbig ist.

Auch hier wird der Fondant wie gewohnt zu einer Tortendecke ausgerollt, sobald er den Farbverlauf hat, der Euch gefällt.

Zusammenfassung

Farbverlauftorten, auch Ombré-Cakes genannt, lassen sich sehr einfach herstellen, in dem Streifen, Lagen oder Rüschen in unterschiedlichen Farbabstufungen an der Torte angebracht werden. Möglich ist auch, verschieden farbigen Fondant miteinander zu verdrehen oder zu überschlagen, bis entweder ein hübscher Ombré-Effekt oder eine Marmorierung zum Ausrollen und Eindecken entstanden ist.

Euer Team von meincupcake.de


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