Kuchenform füllen – so hoch sollte Teig in die Backform gefüllt werden

Teig in Kuchenform füllen

Wer kennt das nicht? – Ein neues Rezept ohne Kuchenform-Größe und der Teig quillt beim Backen über. Die richtige Menge zu finden ist für erfahrene Hobby- und Profibäcker eine Sache des Augenmaßes aus Ihrer Erfahrung heraus. Aber gerade Backneulinge sind unsicher und wissen nicht, wie sie ihr Rezept auf die jeweilige Backform umrechnen können. Wir geben in diesem Beitrag Hilfestellung und ein paar Tipps und Tricks, damit die Kuchenform richtig mit Teig gefüllt werden kann, ohne dass etwas beim Backen überläuft.

Warum quillt Teig beim Backen über die Kuchenform

Es kann mehrere Gründe geben, warum der Kuchen beim Backen über den Rand der Kuchenform quillt. Und je nachdem, welcher Grund zutrifft, kann dem entgegengesteuert werden.

Grundsätzlich sei gesagt, dass nicht nur Backtriebmittel, wie Backpulver, Weinstein, Hefe oder Sauerteigbakterien für das Aufgehen eines Kuchens sorgen. Auch das Gluten im Mehl selbst erzeugt einen gewissen Backtrieb. Dies kann bei Mürbeteigplätzchen beobachtet werden, deren Teig kein Backtriebmittel hinzugefügt wird. Sie werden vielleicht 3-5 mm dick ausgestochen und gehen beim Backen einige Millimeter auf. Es ist nur eine geringe Menge, aber ausreichend, um sagen zu können, dass auch Mehl selbst eine Backtriebwirkung hat. Welche Zutat ansonsten welchen Zweck erfüllt, könnt Ihr in unserem Blog-Beitrag „Wie Kuchen backen? – Welche Zutat welchen Zweck erfüllt, erfahrt Ihr hier!“ nachlesen.

Im Umkehrschluss zum Thema Backtriebmittel ist also festzuhalten, dass ein Teig, der mit zusätzlichem Backtriebmittel versetzt wurde, auch eine gewisse Höhe aufgehen kann. Hefeteig beispielsweise kann sich beim Ruhen und Backen in der Größe verdoppeln. Daher sind zwei Dinge zu beachten:

  1. Die richtige Menge (z. B. nach Rezeptangabe) von Backpulver ist wichtig, damit der Teig wie vorgesehen aufgeht und nicht zu viel, sodass er über den Rand der Kuchenform hinausquillt. Daher ist auch ein Umrechnen von Rezepten wichtig, wenn eine kleinere oder größere Backform verwendet wird. Nur so kann die richtige Menge an Backtriebmittel ermittelt werden.
  2. Teig mit Backtriebmittel kann nicht bis zum Rand in die Kuchenform gefüllt werden, da er beim Backen aufgeht und somit über den Rand hinweg überläuft.

Wie die richtige Menge Teig in Kuchenform errechnen?

Die meisten Kuchenformen sind mit Herstellerangaben in einer Gebrauchsanweisung in oder auf der Verpackung der Kuchenform versehen. Diese Herstellerangaben beziehen sich unter anderem auch auf die Füllmenge der Backform. An dieser Angabe solltet Ihr Euch orientieren.

In der Regel bezieht sie sich auf die Teigmenge, die eingefüllt werden kann, um einen perfekten Kuchen zu backen. Manchmal jedoch wird die Angabe als komplettes Volumen oder Fassungsvermögen beschrieben, was bedeutet, dass Ihr nicht genauso viel Teig einfüllen könnt, wie das Volumen der Kuchenform misst.

Es gibt eine Faustregel: Normalerweise wird die Kuchenform zwischen 3/4 mit wenig Backtriebmittel und bis zu 2/3 mit Teig mit mehr Backtriebmittel (z. B. auch Hefe) gefüllt, sodass noch etwa 1,5-2,5 cm bis zum Rand der Kuchenform frei bleiben.
Wenn Ihr also nicht sicher seid, wie die Herstellerangaben gemeint sind, achtet einfach etwas auf Euer Augenmaß. Bleibt Teig übrig, könnt Ihr mit diesem in der Regel Cake Pops oder Muffins backen und bei der nächsten Verwendung wisst Ihr Bescheid.

Wenn Euch die Herstellerangaben fehlen, weil die Backform schon älter ist oder gebraucht gekauft wurde, dann lässt sich das Volumen der Backform ganz einfach mit Wasser messen. Auslaufsichere Backformen werden zu 3/4 mit Wasser gefüllt, das Wasser dann in einen Messerbecher umgefüllt und abgemessen oder auch abgewogen werden (1 g entspricht 1 ml). So erhaltet Ihr die perfekte Angabe, wie viel Teig angerührt werden muss, um die Kuchenform perfekt füllen zu können, damit beim Aufgehen nichts überquillt.

Praxistipp: Backrahmen beispielsweise haben keinen Boden und sind daher nicht auslaufsicher. Ihr könnt daher eine Plastiktüte verwenden, die in etwa die Größe des Backrahmes ausfüllt und darin das Wasser füllen, um es danach abzumessen oder abzuwiegen.

Zu wenig Teig in der Kuchenform – was tun?

Wenn Ihr einmal zu wenig Teig angerührt habt und keinen nachmachen könnt, verringert einfach die Backzeit um 15 min und macht die Stäbchenprobe, ob der Teig schon durchgebacken ist. Ihr könnt die Etappen dann jeweils 5 min erhöhen und wieder testen bis der Kuchen durch ist. Achtet aber bitte darauf, dass empfindliche Teige nicht erfreut über Frischluft beim Backen sind. Steht im Rezept, dass der Ofen während des Backens in keinem Fall geöffnet werden sollte, solltet Ihr Euch daran halten, sonst fällt der Kuchen im blödesten Fall zusammen.

Teigmenge für Muffins und Cupcakes

Muffins und Cupcakes gibt es in kleiner, mittlerer (normaler) und großer Form. Je nach Teig gehen Muffins mehr oder weniger auf, doch in der Regel könnt Ihr Euch auch hier an die 3/4-Füllung des Teiges in die Kuchenförmchen halten. Denkt daran, dass kleine Muffins weniger lang gebacken werden müssen als die XL-Version.

Tipp zum Umrechnen der Rezeptmengen

Wer genau arbeiten möchte und nicht Gefahr laufen will, zu viel oder zu wenig Teig anzurühren, um einen Kuchen zu backen, die Rezeptangaben aber eine gewisse Backformgröße vorschreiben, die Euch nicht zur Verfügung steht, gibt es ein einfaches Mittel des Umrechnens.

Ihr benötigt hierfür die jeweilige Füllmenge der Backform. Schreibt das Rezept z. B. eine Füllmenge von 1000 g vor (entspricht 1000 ml), Ihr habt allerdings nur eine Backform mit 700g/ml Fassungsvermögen, geht Ihr wie folgt vor:

700 g geteilt durch 1000 g = 0,7

Jetzt nehmt Ihr alle Rezeptangaben mal 0,7. Beispiel: Im Rezept werden 400 g Mehl benötigt, multipliziert mit 0,7 errechnet sich der Wert für Eure kleinere Backform:

400 g * 0,7 = 280 g

Das macht Ihr mit allen Zutaten. Wenn bei Eiern eine Kommazahl rauskommt, z. B. Original: 2 Eier, für Eure Backform aber 1,4 könnt Ihr abrunden und nur ein Ei verwenden. Käme 1,6 Eier heraus, rundet Ihr auf 2 Eier auf.

Diese Rechnung funktioniert auch, wenn Ihr eine größere Kuchenform verwenden wollt als die Rezeptangaben vorgeben. Beispielsweise möchtet Ihr einen Kuchen, der eigentlich in einer runden Form mit 1000 g/ml Teigmenge gebacken wird in einer sternförmigen Kuchenform für 1200 g/ml backen, dann rechnet Ihr wie folgt (immer Eure Backformgröße zuerst):

1200 g geteilt durch 1000 g = 1,2

Nun rechnet Ihr die Zutaten mal 1,2 für Eure Backform um. 400 g Mehl * 1,2 = 480 g Mehl etc. Wenn Ihr die Füllmenge Eurer Backform nicht kennt, wiegt einfach nach oben erwähnten Prinzip die Wassermenge ab, die Ihr aus der Backform abgemessen habt.

Zusammenfassung

Grundsätzlich gilt, dass eine Kuchenform mit Teig mit weniger Backtriebmittel zu 3/4 und mit Teig mit mehr oder stärkerem Backtriebmittel wie Hefe zu 2/3 gefüllt wird, damit er beim Backen und Aufgehen nicht überläuft. Weiterhin können Backformgrößen ermittelt werden, indem Wasser in sie eingefüllt wird und dieses dann gemessen und/oder gewogen werden kann, um die richtige Füllmenge der Backform zu bestimmen. Mit diesen Angaben lassen sich Rezepte auch leicht auf andere Größen von Kuchenformen umrechnen.

Euer Team von meincupcake.de


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