Backform – welches Material? – Hier stehen alle Vorteile zu Alu, Silikon, Alu-Guss, Blech und Edelstahl!

Backform-Material

Eine neue Backform soll gekauft werden und auf einmal steht Ihr vor der Qual der Wahl. Nicht nur die Formen und Größen, sondern vor allem auch das Backformen-Material ist in einem vielseitigen Angebot vorhanden. Welches Material ist am besten fürs Backen von Kuchen und Torten, Gebäck und Teig-Leckereien geeignet? Wir gehen der Frage auf den Grund und listen übersichtlich alle Vorteile sowie Nachteile des jeweiligen Materials auf.

Aus welchem Material kann eine Backform bestehen?

Backformen bestanden früher ausschließlich aus Metall mit und ohne Emaille-Beschichtung oder aus Steinzeug. Heutzutage finden sich nicht nur verzinntes Kupfer oder Eisen und Blech unter den Materialien wieder, sondern auch andere Metalle:

Auch metallfremde Materialien sind als Backform erhältlich:

Pro und Contra zu Backform-Material

Welche Vorteile und Nachteile die einzelnen Stoffe bei Backformen haben, listen wir Euch wie folgt auf.

Aluminium

Alu-Backform
Alu-Backform

Sehr viele Metall-Backformen bestehen mittlerweile aus Aluminium. Profi-Backformen aus Alu haben keine, die meisten anderen Alu-Backformen haben eine zusätzliche Antihaftbeschichtung. Vorteil der Profi-Backformen sind ihre nahtlosen Übergänge und die Fähigkeit, dass Biskuitteige an den Seitenwänden leicht beim Aufgehen „hinaufklettern“ können, um bestens zu mehreren Tortenböden weiterverarbeitet zu werden.

Aluminium selbst ist ein Metall, das Hitze nicht speichert, aber extrem gut leitet. Es zählt zu den Leichtmetallen und kann leicht beschädigt werden. Deswegen gibt es Backformen mit einer materialeigenen Schutzschicht, die durch Eloxieren bzw. Anodisieren erreicht wird. Diese Schicht wirkt wie ein Siegel gegen Rost, kann aber ebenso leicht zerkratzen.

Vorteile

  • geringes Gewicht
  • Backform kühlt nach dem Backen in wenigen Minuten, da keine Wärmespeicherung
  • wärmeleitfähig für gleichmäßiges Durchbacken und hübsche Bräunung
  • viele Backformen aus einem Guss (nahtfrei für glatte Oberflächen)
  • auch ohne zusätzliche Antihaftbeschichtung gute Antihaftwirkung
  • für Elektro- und Gasöfen geeignet
  • fruchtsäurebeständig

Nachteile

  • nicht spülmaschinenfest (sollte nicht mit dem Kratzschwamm gereinigt werden)
  • nicht kratzfest (empfindlich auf scharfe/spitze Gegenstände)
  • einfetten ist notwendig

Aluminiumguss

Aluminiumguss
Aluminiumguss

Aluminiumguss ist im Gegensatz zum herkömmlichen Aluminium für Backformen extrem schwer, da die Backformen aus Aluminiumguss (z. B. vom Traditionsunternehmen Nordic Ware) sehr groß und dickwändig sind.

Vorteile

  • sehr gute Wärmeleitfähigkeit für gleichmäßiges Durchbacken und schöne Bräunung
  • sehr schnelle Wärmeleitung, daher kürzere Backzeiten auch für große Kuchen
  • gute Antihaftwirkung
  • auch für Gasöfen geeignet
  • extrem robust und stabil, daher lebenslange Garantie
  • nahtfrei, da aus einem Guss gefertigt
  • auslaufsicher
  • nach genau 10 min abkühlen, kann der Kuchen einfach aus der Form gestürzt werden

Nachteile

  • sehr schwer
  • keine Spülmaschinenreinigung möglich
  • nicht kratzfest (daher auch nicht mit dem Kratzschwamm reinigen)
  • muss eingefettet werden, bestenfalls auch eingemehlt
  • nicht für luftige, leichte Teige wie Biskuit geeignet (können nicht gestürzt werden)
  • Beschichtung nicht über 220°C backbar

Edelstahl

Edelstahl-Backrahmen
Edelstahl-Backrahmen

Edelstahl ist ein Stahl mit einer besonderen Reinheit und Zusammensetzung, die unterschiedlich ausfallen kann. Edelstahl wird weniger für Backformen als für Backrahmen und Tortenringe verwendet.

Vorteile

  • spülmaschinenfest
  • rostfrei
  • kratzfest
  • säurefest
  • hitzeleitfähig
  • einfach aus der Form lösbar
  • kürzere Backzeiten, daher Energieersparnis beim Backen mit Backrahmen
  • gleichmäßiges Backergebnis

Nachteile

  • muss gut eingefettet werden, da keine Antihaftwirkung
  • Backrahmen sind nicht auslaufsicher und weniger stabil

Weißblech

Klassische Springform
Klassische Springform

Backformen aus Weißblech sind aus ein dünn gewalztem Stahlblech hergestellt und mit Zinn beschichtet, damit die Backformen nicht rosten. Weißblech wird beispielsweise auch zur Herstellung von Konserven- und Getränkedosen verwendet.

Vorteile

  • gleichmäßiges Durchbacken und regelmäßige Bräunung des Kuchens
  • für Elektro- und Gasöfen geeignet
  • hitzebeständig bis ca. +230°C
  • mit Rillen geprägte Backformen lassen Kuchen einfacher herauslösen
  • auslaufsicher
  • leichtes Gewicht
  • preisgünstige Backformen

Nachteile

  • keine Antihaftwirkung; muss gut eingefettet & gemehlt werden
  • nicht spülmaschinenfest
  • Kuchen müssen länger backen, weil Oberfläche Hitze reflektiert, dadurch auch stärke Bräunung der Kuchenoberfläche
  • somit: kein gleichmäßiges Backen von Boden & Oberfläche
  • nicht fruchtsäurebeständig, daher keine Obstkuchen
  • nicht kratzfest (nur mit weichen Tüchern, Wasser und Spüli reinigen)
  • kann rosten, wenn Backform nicht gut abgetrocknet wird

Schwarzblech

Schwarzblech-Form
Schwarzblech-Form

Schwarzblech findet bei Backformen große Verwendung und wird oftmals zusätzlich mit einer Antihaftbeschichtung versehen. Schwarzblech erhielt seinen Namen auch durch seine schwarze Farbe, welche beim Backen von Vorteil ist, weil die Oberfläche nicht reflektiert und Kuchen somit gleichmäßiger gebacken werden als z. B. in Backformen aus Weißblech.

Vorteile

  • relativ günstig in der Anschaffung
  • backt Kuchenteige schneller und gleichmäßiger als Weißblech-Backformen
  • leichte Antihaftwirkung, sollte aber dennoch leicht eingefettet werden
  • fruchtsäurebeständig

Nachteile

  • muss mindestens leicht eingefettet werden
  • ausschließlich für Elektro-Backöfen geeignet
  • nicht kratzfest (bei Ablösung besteht Gesundheitsgefährdung, daher müssen zerkratzte Backformen entsorgt werden)
  • keine gute Haltbarkeit
  • nicht spülmaschinenfest

Silikon

Silikon-Backform
Silikon-Backform

Silikon ist ein kleines Wundermaterial, das sowohl zum Backen als auch zum Frosten oder für die Mikrowelle geeignet ist, weil es extrem hohe Temperaturschwankungen aushält. Die folgenden Angaben beziehen sich auf hochwertige Silikon-Backformen, wie z. B. vom Experten-Hersteller Silikomart. Es sollten immer die Herstellerangaben bedacht werden, weil z. B. Temperaturunterschiede oder Erstbehandlung unterschiedlich sein können.

Vorteile

  • extrem temperaturbeständig zwischen -60°C bis +230°C
  • spülmaschinenfest
  • mikrowellengeeignet
  • materialeigene, perfekte Antihaftbeschichtung (lediglich mit kaltem Wasser ausspülen bevor der Verwendung)
  • extrem hohe Flexibilität und Elastizität (Gebäck kann aus der Form heraus gebogen/gedrückt werden)
  • platzsparend, da Silikonformen einfach zusammengerollt werden können
  • Silikomart garantiert z. B. 3.000 Anwendungen
  • hochwertige Silikonformen sind geruchs- und geschmacksneutral und nach EU-Standard auf Lebensmittelechtheit geprüft

Nachteile

  • nur für Elektroöfen geeignet
  • kann nach einiger Zeit einen kleinen Fett-Film auf der Oberfläche bilden (beeinträchtigt das Backen allerdings nicht)
  • nicht kratzfest (Silikonbackformen dürfen in keinem Fall mit spitzen, kratzenden oder scharfen Gegenstanden behandelt werden)
  • ohne Safering können Backformen so weich sein, dass sie verbiegen, wenn roher Teig eingefüllt ist (sollten daher erst gefüllt werden, wenn sie schon auf dem Backblech stehen)
  • einfetten und Beschädigungen können dazu führen, dass die Antihaftwirkung verloren geht
  • weniger hochwertige Silikonbackformen können chemisch riechen und den Geruch an das Gebäck weitergeben

Borosilikatglas

Durch die unpraktische Zerbrechlichkeit werden Backformen eher selten aus Glas gekauft und vertrieben. Nichtsdestotrotz gibt es sie und bieten auch immens viele Vorteile. Borosilikatglas kommt auch bei Laborgläsern und gläsernen Geräten zum Einsatz.

Vorteile

  • extreme Hitzebeständigkeit bis zu +450°C
  • spülmaschinenfest
  • antiallergisch (v. a. bei Metall-Allergien)
  • hält starke Temperaturschwankungen aus
  • sehr robust & widerstandsfähig
  • fruchtsäurebeständig
  • kratzfest
  • lange Haltbarkeit

Nachteile

  • kaum Wärmeleitfähigkeiten, daher längeres Backen nötig
  • nicht zwingend fähig, gleichmäßig zu bräunen/backen
  • relativ teuer

Keramik

Keramik-Form
Keramik-Form

Heutzutage wird von Keramik-Backformen gesprochen, aber damit die Keramik-Beschichtung einiger Backformen gemeint. Die Vorteile decken sich allerdings im Großen und Ganzen.

Vorteile

  • gute Antihaftwirkung, sollte aber dennoch leicht eingefettet werden
  • gute Wärmeleitung
  • optisch machen sie sehr was her
  • hitzebeständig bis +240°C

Nachteile

  • nicht immer spülmaschinenfest
  • kratzfest nur bei Original-Keramikformen, nicht bei Keramikbeschichtungen
  • leicht zerbrechlich
  • geringe Form-Auswahl

Emaille-Backformen

Emaille-Backform
Emaille-Backform

Emaille ist grundsätzlich als Beschichtung der Backform gemeint, gehört aber in diese Thematik, weil es sich um eine spezielle Beschichtung handelt, die in diesem Fall als „Backformen-Material“ zählt. Emaille-Backformen bestehen unter ihrer Schutzschicht zumeist aus Stahl oder Carbon-Stahl.

Vorteile

  • schnitt- und kratzfest
  • meistens spülmaschinenfest & pflegeleicht
  • gute Wärmeleitung für gleichmäßige Bräunung
  • gute Wärmeverteilung für gleichmäßiges Durchbacken
  • fruchtsäurebeständig
  • rostfrei
  • extrem hohe Hitzebeständigkeit (bis zu +400°C)
  • lange haltbar

Nachteile

  • relativ preisintensiv, da sehr lange haltbar & robust
  • muss eingefettet werden, da nur leichte Antihaftwirkung

Sonstige Materialien

Es gibt auch Einmal-Backformen aus Papier/Pappe oder Holz, diese sind allerdings nur bis ca. +220°C backbar. Die Angaben des Herstellers sind immer genau zu beachten. Weiterhin sollte gerade bei Papp-Backformen darauf geachtet werden, dass sie fettdicht sind, damit keine hässlichen Flecken entstehen. Vorteil dieser Backformen ist, dass sie stilvoll in der Form serviert werden können und in unterschiedlichen Designs erhältlich sind. Ein Einfetten ist nicht notwendig. Weiterhin können sie einfach im Papiermüll recycelt werden.

Antihaftbeschichtung oder nicht?

Antihaftbeschichtungen gibt es etliche, auch Emaille und Keramik sind streng genommen Beschichtungen, die auch eine gewisse Antihaftwirkung haben. Letztendlich haben Backform-Materialien mitunter eine materialeigene Antihaftwirkung, die allerdings – außer bei Silikon – nicht zwingend ausreicht, um den Kuchen ohne zusätzliches Fett nach dem Backen aus der Form lösen zu können.

Welche Antihaftbeschichtungen es gibt und welche „die beste Antihaftbeschichtung“ sein könnte, haben wir in unserem Blog-Beitrag Beschichtung bei Backformen – welche Antihaftbeschichtung ist die beste? – Hier steht’s noch einmal ausführlich behandelt.

Zusammenfassung

Alle Materialien, aus denen Backformen hergestellt werden können, haben gewisse Vor- und Nachteile. Einige sind empfehlenswerter als andere. Aber wer nur selten backt und nicht viel ausgeben möchte, kann auch perfekt auf die positiven Eigenschaften günstiger Backformen, z. B. aus Weißblech zurückgreifen. Für eine vermehrte Anwendung sollte auf hochwertigere Produkte zurückgegriffen werden, da diese in der Regel ihren Preis durch jahrzehntelange bis sogar lebenslanger Haltbarkeit wettmachen.

Euer Team von meincupcake.de


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