Beschichtung bei Backformen – welche Antihaftbeschichtung ist die beste? – Hier steht’s!

Antihaftbeschichtung

Mittlerweile gibt es etliche Antihaftbeschichtungen und nicht jede Antihaftbeschichtung gleicht der anderen, auch wenn sie ähnliche Eigenschaften aufweisen. Wer eine neue Backform sucht, steht daher vor der Qual der Wahl. Aber welche Antihaftbeschichtung ist nun jetzt die beste? Wir schlüsseln in diesem Beitrag die Eigenschaften der einzelnen Antihaftwirkungen und Beschichtungen auf und erklären, welche Vorteile und Nachteile sie haben.

Unterschied zwischen Antihaftwirkung & Antihaftbeschichtung

Die Antihaftbeschichtung ist eine zusätzliche Schicht, die auf die Oberfläche der Backform aufgetragen wird, um eine Antihaftwirkung zu erzielen. Allerdings gibt es auch Backformen ohne zusätzliche Antihaftbeschichtung, die aufgrund ihrer materialeigenen Eigenschaften eine Antihaftwirkung haben.

Das beste Beispiel hierfür sind Silikon-Backformen. Kuchenformen aus Silikon werden nicht mit einer zusätzlichen Antihaftbeschichtung versehen. Es ist sozusagen die Natur des Silikons eine ganz eigene Antihaftwirkung zu haben – und dazu sogar noch eine so hervorragende – sodass diese nicht mit Fett eingestrichen, sondern nur mit kaltem Wasser ausgespült werden sollte, um perfekt zu funktionieren und intakt zu bleiben.

Ein weiteres Beispiel sind Profi-Backformen aus Aluminium, wie z. B. von PME. Diese sind nicht mit einer zusätzlichen Antihaftbeschichtung überzogen worden, wurden allerdings eloxiert bzw. anodisiert. Dieses Verfahren verhindert, dass die Backformen rosten und bilden somit eine Art Siegelschicht, um das Material vor Wasser und Sauerstoff zu schützen. Ein Nebeneffekt dieses Verfahrens ist allerdings auch, dass eine gewisse Antihaftwirkung entsteht, sodass nur wenig Fett benötigt wird, um die Kuchenformen einzufetten.

Sind Emaille & Keramik Antihaftbeschichtungen?

Gemeinsam haben Emaille und Keramik, dass sie beide Beschichtungen sind, aber beide nicht explizit oder nur bedingt zu den Antihaftbeschichtungen zählen. Allerdings gibt es Antihaftbeschichtungen auf Grundlage von Keramik, die zum Zweck der Antihaftwirkung verwendet werden.

Keramik hat durch seine spiegelglatte Oberfläche grundsätzlich eine materialeigene, sehr gute Antihaftwirkung, die Beschichtung sorgt allerdings vor allem dafür, dass die Oberfläche nicht so leicht zerkratzt werden kann wie herkömmliche Backformen.

Eine zusätzliche Antihaftwirkung bei einer Emaille-Beschichtung ist nicht vorgesehen. Der Vorteil der Emaille-Beschichtung liegt vielmehr in ihrer Robustheit, der Hitzebeständigkeit bis zu +400°C und dem Schutz vor Rost und Fruchtsäure.

Wie gefährlich sind Antihaftbeschichtungen?

Intakte Backform-Oberflächen sind nicht gesundheitsgefährdend, ebenso wenig wie ihre Antihaftbeschichtungen, außer sie sind von minderwertiger Qualität und ihnen ist der Stoff PFOA hinzugefügt worden. Allerdings sollten Backformen in keinem Fall überhitzt oder beschädigt verwendet werden, da beispielsweise Teflon ab ca. 200°C ungesunde Gase entwickelt.

Eine weitere Ausnahme bilden Backformen aus Schwarzblech. Blättert bei einer Kuchenform aus Schwarzblech die Beschichtung ab, z. B. weil sie in Kontakt mit spitzen, scharfen oder kratzenden Gegenständen kam, sollte diese in keinem Fall weiterverwendet werden. Die abgeplatzten Teile der Beschichtung sind in der Tat gesundheitsschädlich.

Welche Antihaftbeschichtungen bei Backformen gibt es?

Von Teflon haben die meisten schon gehört oder gelesen. Dass Teflon allerdings schlicht der Markenname bzw. Handelsname einer Antihaftbeschichtung ist, wissen nur wenige. Daher bieten verschiedene Hersteller unterschiedliche Antihaftbeschichtungen mit ebenso guter Wirkung, wie Teflon sie hat, an – allerdings unter anderem Namen.

Wir schlüsseln hier die gängigsten Antihaftbeschichtungen mit Vorteilen und Nachteilen im Einzelnen auf. Vorteil aller Antihaftbeschichtungen ist natürlich die Antihaftwirkung, daher wird diese nicht noch einmal extra aufgeführt, außer sie ist besonders gut oder eher weniger empfehlenswert.

PTFE-Beschichtungen

Unter die PTFE-Beschichtungen (Polytetrafluorethylen) zählen die Produkte:

  • Teflon
  • Xylan
  • Greblon
  • FEP
  • PFA
  • MOS2
  • Xynflon
  • PEEK
  • ILAG
  • ILAFLON

Grundsätzlich haben sie alle ähnliche Pros und Contras, können aber je nach Zusammensetzung und Hersteller variieren. Daher findet Ihr im Folgenden erst eine Übersicht als Orientierungspunkt im Allgemeinen und nachfolgend noch einige Beispiele im Speziellen.

Vorteile

  • genügen oft auch hohen Anforderungen in der professionellen Backküche
  • sehr gute Kratzfestigkeit (dennoch nicht mit scharfen Gegenständen bearbeiten)
  • lange Haltbarkeit
  • abriebbeständig
  • benötigt nur wenig Fett zum Einfetten
  • hitzebeständig bis ca. +230°C

Nachteile

  • Reinigung in der Spülmaschine wird nicht empfohlen
  • nicht schnittfest
  • Verfärbungen bei hellen Beschichtungen möglich
  • Überhitzung zerstört Antihaftbeschichtung

Teflon

Die wohl bekannteste Antihaftbeschichtung ist „Teflon„, die auch gerne bei Herdgeschirr, wie Töpfen und Pfannen, zum Einsatz kommt.

Vorteile

  • Hitzebeständig bis +260°C, sie sollten allerdings nicht ohne Inhalt im Backofen erhitzt werden und bestenfalls nur bis +200°C
  • säurebeständig
  • große Oberflächenspannung, damit nichts kleben bleibt
  • wenig bis kein Einfetten notwendig

Nachteile

  • Die Beschichtung ist nicht kratzfest und verliert ihre Spülmaschinenfähigkeit (falls vom Hersteller empfohlen), sobald sie beschädigt ist, und kann Lochfraß entwickeln.
  • Bei Überhitzung kann die Antihaftbeschichtung beschädigt werden.
  • Ab +360°C können austretende Gase gesundheitsschädlich sein.

ILAG & ILAFLON

Die ILAG-Antihaftbeschichtung stammt aus der Schweiz und wird z. B. vom Hersteller Zenker gerne verwendet und empfohlen. ILAG-Antihaftbeschichtungen sind in verschiedenen Qualitätsstufen erhältlich.

Grundsätzlich gilt für all diese Beschichtungen, dass sie zwar kratzfest sind, aber nicht mit scharfen Gegenständen behandelt werden sollen (z. B. Messer, Kratzschwämme etc.). Außerdem empfiehlt der Hersteller, die Backformen nicht in der Spülmaschine zu reinigen.

ILAFLON Select PR für Low-Level-Backformen

  • nur bis zu +180°C hitzebeständig
  • kaum kratz- und nicht schnittfest
  • kann zu Abreibung und Flecken neigen
  • nur wenig korrosionsbeständig
  • eher schlechter Antihafteffekt, daher viel einfetten

ILAFLON Triplus für Top-Level-Backformen

  • dreischichtiges PTFE-System
  • bis zu +250°C hitzebeständig
  • sehr gut gegen Korrosion und Flecken geschützt
  • guter Abriebschutz
  • mäßig kratzfest und gar nicht schnittfest
  • überaus gute Antihaftwirkung

Xynflon

Die Firma Städter führt auch Backformen mit einer Xynflon-Antihaftbeschichtungen.

Vorteile

  • bis zu +240-260°C hitzebeständig
  • nur leichtes Einfetten nötig
  • ohne PFOA hergestellt
  • robust

Nachteile

  • nicht kratz- oder schnittfest
  • nicht spülmaschinenfest
  • bedingt abriebbeständig

Keramische Antihaftbeschichtung

Einige keramischen Antihaftbeschichtungen sind in ihrer Antihaftwirkung verbessert und haben ähnliche Vor- und Nachteile, die wir Euch anhand zweier Beispiele aufzeigen.

KAIRAMIC

Vorteile

  • kratzfester als Vergleichsprodukte, aber nicht schnittfest (Metallgegenstände sind zu vermeiden)
  • gute Hitzeleitfähigkeit
  • hohe Hitzebeständigkeit (je nach Hersteller bis zu +400-600°C)
  • fruchtsäurebeständig
  • nur wenig Fett zum Einfetten nötig
  • optische Vorteile
  • lange Haltbarkeit

Nachteile

  • nicht spülmaschinenfest
  • helle Beschichtungen können sich verfärben
  • nicht schnittfest

ILAFLON Resist R und Resist R Plus

Sind unterschiedliche Angaben beim Resist-Produkt oder beim Plus-Produkt zu finden, wird immer das bessere Produkt (Plus) zuerst genannt (z. B. sehr gut (Plus) bis gut (nicht Plus)).

Eigenschaften:

  • keramisch verstärkt in zwei Schichten
  • gute Abriebbeständigkeit beim Plus-Produkt, annehmbar beim anderen
  • sehr gute bis gute Kratzfestigkeit
  • sehr gute bis gute Korrosions-Beständigkeit
  • sehr gute bis mittelmäßige Fleckenbeständigkeit
  • überaus gute bis gute Antihaftwirkung
  • bis +250°C hitzebeständig

Entfällt das Einfetten der Backform bei einer Antihaftbeschichtung?

Bei der Verwendung von Backformen mit einer Antihaftwirkung – ob materialeigen oder durch eine Antihaftbeschichtung gewonnen – kann nicht immer auf das Einfetten verzichtet werden. Allerdings wird weitaus weniger Fett benötigt als bei Backformen ohne Antihaftwirkung.

Backformen mit einer Keramik-Beschichtung kommen mit sehr wenig Fett aus und manche Teige funktionieren auch ohne Einfetten, während bei anderen Antihaftbeschichtungen in keinem Fall darauf verzichtet werden sollte.

Einzig bei Silikon-Backformen wird sogar von dem Einfetten der Kuchenform abgeraten, weil das Fett die Feinporung der Oberfläche des Silikons zerstört und die Antihaftwirkung verloren gehen kann. Manche Hersteller raten bei der Verwendung ihrer Produkte, die Silikon-Backform einmalig vor dem ersten Gebrauch einzufetten, danach allerdings nicht mehr.

Bei anderen Herstellern entfällt dieses einmalige Einfetten, weswegen es sehr wichtig ist, den Angaben des jeweiligen Herstellers zu folgen. Grundsätzlich muss bei der Verwendung einer Silikon-Backform diese lediglich mit kaltem Wasser ausgespült werden, bevor der Teig eingefüllt wird.

Zusammenfassung

Antihaftbeschichtungen gibt es in unterschiedlichen Variationen und somit auch mit verschieden guten Eigenschaften. In den wesentlichen Punkten gleichen sie sich allerdings: Die Backformen sollten nicht in der Spülmaschine gereinigt werden und auch wenn einige kratzfester sind als andere, kann die Oberfläche der Antihaftbeschichtung zerstört werden, wenn metallische, spitze, scharfe oder kratzende Gegenstände auf ihr verwendet werden.

Antihaftbeschichtungen mit der nötigsten Antihaftwirkung sind günstiger als hochwertige Antihaftbeschichtungen. Letztendlich entscheiden das eigene Backverhalten und die eigenen Backvorlieben darüber, welche Antihaftbeschichtung bevorzugt wird.

Wir empfehlen an dieser Stelle aber auch Produkte ohne Antihaftbeschichtung, die jedoch eine materialeigene Antihaftwirkung haben wie z. B. Silikon. Dies hat den großen Vorteil, dass kein Einfetten nötig ist und die Backform hygienisch in der Spülmaschine gereinigt werden kann. Wenn Ihr mehr zu den einzelnen Backform-Materialen wissen möchtet, empfehlen wir Euch zusätzlich unseren Blog-Beitrag Backform – welches Material? – Hier stehen alle Vorteile zu Alu, Silikon, Alu-guss, Blech und Edelstahl„.

Euer Team von meincupcake.de


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