Nach Zimt und Pfeffernuss duftende Plätzchen mit Anis, Nelken oder einfach nur kunterbunter Perlenpracht auf schneeweißer Zitronenglasur … Plätzchen sind aus der Weihnachtsküche nicht mehr wegzudenken. Sie gibt es mittlerweile in so unterschiedlichen Rezepturen, Formen und Farben, dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Doch wie kamen die Plätzchen zu ihrem Status? Wer hat sie erfunden, was brachte sie zu ihrem kultverdächtigen Ruhm?
Wortherkunft des Plätzchens
Die Verkleinerungsform von „Platz“ ist der Ursprung des Wortes „Plätzchen“, was so viel wie „kleiner flacher Kuchen“ bedeutet. Aber ob nun deutsche Plätzchen, österreichische Kekse, schweizerische und englische Biscuits, bayrische Platzerl, badische Bredli oder auch amerikanische Cookies – gemein sind ihnen ihre kleine Form: sternförmig, rechteckig, talerrund, rautenförmig, Häufchen oder Kipferl. Sie alle zählen zu den Feingebäcken und werden vor allem in der Weihnachtszeit vermehrt gebacken. Das Ausstechen mit Ausstechformen lässt nicht nur Kinderaugen wachsen …
An dieser Stelle sei dazu gesagt, dass der „Keks“ nicht grundsätzlich gleichbedeutend mit dem „Plätzchen“ ist. Kekse wurden streng genommen als Dauergebäck für lange Schiffsfahrten gebacken, weil sie lang haltbar und nahrhaft waren.
Geschichte des Plätzchens
Kein Kaffeekränzchen ohne Feingebäck – während Kaffee, Tee und Kakao als Genusskonsum immer beliebter wurden, erhielten auch die Plätzchen ihren festen Platz auf dem Nachmittagstisch. Vor allem in den besser betuchten Gesellschaftsschichten des 18. Jahrhunderts gehörten sie als Naschwerk zur teuren Kaffeebohne dazu.
Da Zucker als eine der Grundzutaten, aber auch weitere Beigaben wie Kakao, Zimt und andere exotische Gewürze teuer zu erstehen waren, galten Plätzchen bis ins 19. Jahrhundert als Luxus. Erst mit der Gewinnung von Zucker aus Rüben wurde die Grundzutat auch fürs gemeine Volk erschwinglich.
Plätzchen als Weihnachtsgebäck
Nun konnten Plätzchen auch in allen Haushalten zu besonderen Gelegenheiten gebacken werden – vor allem an Weihnachten. Durch die mannigfaltigen Möglichkeiten der Gewürze, erhielt das Gebäck sein vorweihnachtliches Image.
Doch schon vor Christie Geburt, so zeigten Ausgrabungen, war das Backen zu Festtagen ein fester Brauch. Die Kelten zelebrierten die Wintersonnenwende im Dezember mit Getreidefladen und zugesetztem Honig, sie galten als Opfergabe für ihre Naturgötter. Mit Aufkommen des Christentums buken sie Weihnachtsbrote (Stollen) und Plätzchen in Tierform. Diese ersetzten tierische Opfergaben.
Dass Weihnachten zur Plätzchenzeit wurde, ist, so wird vermutet, den Klöstern im Mittelalter zuzuschreiben. Die Christen buken zum Fest der Geburt des Heilands großzügig und ausgesucht. Sie konnten sich hochwertige Zutaten leisten. Nicht grundlos sind viele Plätzchen als Sterne geformt, die an den Stern zu Bethlehem erinnern sollen.
Euer Team von meincupcake.de!