Plätzchen-Klassiker im Überblick

Plätzchen-Klassiker

Unter etlichen Rezeptideen und -variationen haben sich mittlerweile einige Plätzchenklassiker herauskristallisiert. Hier möchten wir Ihnen eine kleine Übersicht über die kultverdächtigsten Plätzchen geben.

Mürbeteiggebäck

Mürbeteig, auch Knetteig genannt, ist wohl der klassischste Teig für Weihnachtsplätzchen. Aus ihm werden diverse Sorten hergestellt, er kann mit Gewürzen und Nüssen angereichert werden und sich so immer wieder selbst neu erfinden.

Butterkekse/Butterplätzchen

Das klassische Plätzchen aus Mürbeteig kennt wohl jeder: mit Ausstechförmchen ausgestochene Sterne, Herzen, Glocken, Tannenbäume, Weihnachtsmänner oder tierische Freunde, Symbole sowie Figuren aller Art. Mittlerweile ist die Bandbreite an Ausstechformen so umfangreich, dass niemand sein persönliches Motiv vermissen sollte. Verziert werden Butterplätzchen auf weißem Zuckerguss oder buntem Fondant mit Schokostreuseln oder gestreuten Zuckerperlen, Krokant und gestiftelten Nüssen.

Wissenswertes:
Seit dem 18. Jahrhundert in Deutschland als Luxusgebäck zu Kaffee, Tee und Kakao gereicht, wurde es im späten 19. Jahrhundert auch für alle Gesellschaftsschichten erschwinglich, als der zuvor teure Zucker aus Rüben gewonnen werden konnte.

Linzer Kekse/Hildaplätzchen

Ausstecher für Linzer Kekse
Ausstecher für Linzer Kekse

Linzer Kekse, auch Linzer Auge genannt, und Hildaplätzchen/Hildabrötchen sind im Grunde ähnlich. Linzer-Keksteig (Nuss-/Mandelmürbteig) wird allerdings mit Zimt und Nelken verfeinert, während dem Hildaplätzchen nur Vanille hinzugefügt wird.

Die Linzer Kekse/Hildabrötchen sind zwei aufeinander liegende Plätzchen. In ihrer Mitte befindet sich rote Marmelade (meist Johannisbeergelee). Das obere Plätzchen hat ein Loch und wird mit Puderzucker bestäubt. Die Form ist in der Regel Taler, Blume oder Stern.

Wissenswertes:
Die Hildaplätzchen/Hildabrötchen sollen zu Ehren von Großherzogin von Baden und Prinzessin von Nassau Hilda Ende es 19./Anfang des 20. Jahrhunderts gebacken worden sein. Linzer Kekse hingegen stammen aus Österreich.

Terrassenplätzchen

Terrassenplätzchen
Terrassenplätzchen

Das Terrassenplätzchen ist im Grunde genommen ein aufgetürmtes Hildaplätzchen. Drei unterschiedlich groß ausgestochenen Sterne, Blumen oder Taler werden mit roter Konfitüre aufeinander geklebt.

Wissenswertes:
Das „Holle-“ oder „Holda“-Plätzchen, wie man den Namen früher vermutet, wurde zu Ehren der dreifaltigen, germanischen Muttergöttin Holle gebacken, daher weist es drei Etagen auf. Die drei Etagen in unterschiedlichen Größen stellen die weibliche Genealogie dar: Großmutter, Mutter und Tochter. Früher wurde wahrscheinlich Holundergelee verwendet, da Holunder der heilige Strauch der Holle war.

Engelsaugen

Engelsaugen bestehen aus zartem Mürbeteig und Vanille. Sie werden in kleine, leicht gedrückte Kugeln geformt. In eine Mulde wird eine kleine Menge fruchtiges Gelee gefüllt. Nach dem Backen werden Engelsaugen mit Puderzucker bestäubt.

Schwarz-Weiß-Gebäck/Heidesand

Schwarz-Weiß-Gebäck
Schwarz-Weiß-Gebäck

Heidesand wird auch als Teegebäck gehandelt und kann mit unterschiedlichen Aromen gewürzt sein. Schwarz-Weiß-Gebäck besteht aus einem Teil Heidesandteig und einem zweiten mit Schokoladenpulver vermischt. Die Teige werden in dünnen Rollen zusammengelegt, in eine helle ausgerollte Teigschicht eingerollt und nach kurzer Kühlung in Scheiben geschnitten. So entsteht das typische Schachbrett- oder Schneckenmuster.

Spritzgebäck

Spritzgebäck
Spritzgebäck

Trotz der zarten Konsistenz, ist auch Spritzgebäck aus Mürbeteig gebacken. Neben hellen Spritzkringeln und flammenden Herzen, deren eine Seite in dunkle Kuvertüre getaucht wurde, sind auch Bärentatzen als typisches Weihnachtsgebäck bekannt. Durch ihren hohen Kakaoanteil sind sie dunkelbraun. Beiden gemein ist die typische Struktur, die Teig zueigen ist, der durch Spritztüten gedrückt wird. Spritzgebäck wird entweder mit Gebäckpressen oder einem Fleischwoolf geformt.

Vanillekipferl

Vanillekipferl sind unverkennbar durch ihre Sichelform und ihren intensiven Vanillegeschmack. Ein wesentlicher Bestandteil sind fein gemahlene Mandeln. Ihre Konsistenz ist beinahe zartschmelzend. Nach dem Backen – ideal auf einem entsprechenden Backblech – und Auskühlen werden sie mit reichlich Puderzucker bestäubt.

Wissenswertes:
Der Ursprung der Kipferl liegt im deutsch-österreichisch-böhmischen Gebiet.

Gewürzgebäck

Spekulatius

Spekulatiusform aus Holz
Spekulatiusform aus Holz

Auch Spekulatius hat einen Mürbeteig als Grundteig. Er ist jedoch mit etlichen Gewürzen von Zimt, Nelke bis Kardamom angereichert, was ihm einen herben Geschmack verleiht. Mandelspekulatius schmeckt etwas milder. Der typische Weihnachtsspekulatius wird durch spezielle Spekulatius-Formen oder Rollen mit Motiven versehen, die im Ursprung die Nikolausgeschichte erzählen.

Wissenswertes:
Spekulatius stammt ursprünglich sowohl aus den Niederlanden, Belgien wie auch aus dem Rheinland und Westfalen. Durch seine damals sehr teuren Gewürze galt der Spekulatius als exotisch.

Lebkuchen

Lebkuchen wird als Plätzchengebäck (eckig oder als Lebkuchenmann) oder auch als typisches Knusper-/Lebkuchenhäuschen gestaltet. Typischerweise wird Lebkuchengebäck mit einzelnen Mandeln verziert. Nürnberger Lebkuchen wird auch als Pfefferkuchen, Gewürz- oder Honigkuchen bezeichnet und ist schon seit der Antike bekannt. Seine Namen zeugen von seinen starken Gewürzen wie Zimt oder Piment. Lebkuchen kommt ohne Mehl aus.

Wissenswertes:
Lebkuchen symbolisiert das in seinem Namen schon enthaltene Leben. Die Mandel galt als heilig.
Historiker vermuten ähnliche Honig-Gebäcke schon zur Zeit der alten Ägypter und erste schriftliche Belege von Honig-Gewürz-Kuchen werden um 350 v. Chr. datiert. Er soll im Mittelalter zur Stärkung für Kranke gebacken worden sein, da die Zutaten vollwertig und appetitfördernd sind sowie der Anis gut für die Verdauung ist. Neben Nürnberg ist auch Pulsnitz als Pfefferkuchenstadt bekannt.

Printen

Aachener Printen gehören zu den Lebkuchenartigen. Der Unterschied zum herkömmlichen Lebkuchen sind Details in der Rezeptur. Beispielsweise sind in Printen winzige Kandisscherben eingearbeitet, die beim Kauen knuspern. Außerdem wird Zuckerrübensirup verwendet anstelle von Honig. Ursprünglich waren Printen ein sehr hartes Gebäck.

Wissenswertes:
Seit 1820 werden Printen in Aachen hergestellt. Ihr Name ist eine Anlehnung an das englische Wort „print“ oder niederländische „prent“ und bedeutet so viel wie „Druck“ bzw. Werkzeuge zum Drücken. Es gibt spezielle Printformen, die ihnen ein Motiv „aufdrücken“.

Plätzchen aus Eischnee/Makronenmasse

Zimtsterne

Zimtsterne
Zimtsterne

Zimtsterne werden aus Eischnee mit Mandeln und Zucker hergestellt – und natürlich Zimt. Den typischen Zimtstern erkennt man an seiner schneeweißen Eiweißglasur. Zimtsterne werden lange und bei nur schwacher Hitze gebacken.

Wissenswertes:
Die ersten Zimtsternrezepte stammen aus dem Schwabenland.

Makronen

Nuss- oder Kokosmakronen gehören auf jeden Plätzchenteller. Sie sind herzustellen aus Eischnee, Zucker und entweder untergehobenen, gemahlenen Nüssen oder Kokosraspeln. Zumeist werden sie auf Oblaten gebacken.

Wissenswertes:
Makronen finden ihren Ursprung im arabischen Raum und wurden schon im 9. Jahrhundert nach Europa gebracht. Auch Mandelhörnchen zählen zu den Makronen. Die Moderne schuf aus den typischen Makronen im 19. Jahrhundert auch die französischen Macarons.

Anisplätzchen

Anisplätzchen zeichnen sich durch ihren starken Anis-Geschmack aus. Ihre typische Form sind entweder talerrunde Kekse mit heller Hauber oder viereckige, gemäldeartige Plätzchen aus Motivformen. Letztere werden auch „Schwäbische Springerle“ genannt. Gemein ist beiden die helle, fast weiße Farbe.

Röstmassengebäck

Florentiner

Backform für Florentiner Plätzchen
Backform für Florentiner Plätzchen

Florentiner Plätzchen werden flache, talerrunde Gebäcke aus Röstmandeln oder -nüssen in Honig oder mit kandierten Früchten genannt, deren untere Seite in Schokolade getaucht wurde. Seit der Renaissance hat die Schokoladenseite eine wellenförmige Struktur.

Wissenswertes:
Trotz ihres Namens und diverser Meinungen, sind Florentiner in Italien nicht bekannt. Es wird ein französischer oder süddeutscher Ursprung vermutet.

Nussecken

Nussecken werden ebenfalls auf einem Mürbteigboden gebacken. Sie sind ein süß-knuspriger Genuss mit Nüssen auf Makronenmasse oder einer zarten Schicht Fruchtgelee. Normalerweise erkennt man sie an ihrer dreieckigen Form. Ihre Ränder oder Ecken werden in Zartbitterkuvertüre getaucht, das ihnen ihr typisches Aussehen verleiht.

Wissenswertes:
Schriftliche Belege datieren die ersten Nussecken um 1763 in Bamberg. Historiker vermuten ihren Ursprung jedoch in Nürnberg, welche mit der heutigen Nussecke jedoch kaum mehr vergleichbar sein soll.

Euer Team von meincupcake.de!


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