Silikonbackform selber machen – wie geht das?

Silikonform selbst machen

So viel Auswahl an Backformen, Kuchenformen, Pralinenformen, Cupcakesformen oder Silikon-Moulds für Fondant, aber nie ist genau das dabei, das Ihr Euch vorstellt? Warum nicht einfach eine eigene Silikonform herstellen – im Handumdrehen, mit wenigen Materialen und genau in der Form, wie Ihr sie Euch wünscht? In diesem Blog-Beitrag verraten wir, wie einfach es ist, eigene Silikon-Moulds und 3D-Motivformen oder Pralinenformen aus Silikon herzustellen!

Warum eigene Silikonform herstellen?

Die Gründe, eigene Silikonformen herstellen, können vielfältig sein. Der Hauptgrund allerdings ist, eigene Motive in Silikon zu erhalten, um Tortendekorationen, Pralinen und Kekse so gestalten zu können, wie es Euch gefällt. Der Vorteil ist daher eindeutig die Individualität der eigenen Silikonform, denn sie gibt es kein zweites Mal.

Auch der Spaß daran, Silikonformen selbst herzustellen, kann und sollte ein Grund sein. Es macht einfach Freude, etwas selbst herzustellen, das hinterher auch einwandfrei genutzt werden kann.

Wichtiger Hinweis: Silikonmasse zur Herstellung eigener Silikon-Formen ist kein Kinderspielzeug. Auch wenn die Verwendung der Silikonformen lebensmittelecht und problemlos ist, kann der Verzehr der Silikonmasse selbst gesundheitsschädlich sein. Daher sollten Kinder ein gewisses eigenverantwortliches Alter erreicht haben, bevor sie eigene Formen herstellen. Auch sollten Kinder die Silikonmasse ausschließlich unter der Aufsicht eines Erwachsenen verwenden und sich strikt an die Herstellerangaben halten.

Welche Formen aus Silikon selbst herstellen?

Aus der Silikonmasse können unterschiedliche Silikonformen und Moulds geformt werden. Vor allem werden die Formen für folgendes verwendet:

  • Fondant-Dekorationen für Torten und Cupcakes
    (bestenfalls mit Blütenpaste)
  • Marzipanformen
    (hier sollten die Details nicht zu klein sein, weil Marzipan nicht aushärtet, sondern weich bleibt)
  • selbstgemachte Pralinen und Konfekt
  • gegossene Süßigkeiten, Bonbons und Lutscher
  • zum Formen kreativer Cake Pops

Da die Silikonformen sowohl gefrostet als auch erhitzt werden können, sind auch folgende Möglichkeiten gegeben:

  • Eiscreme, Eiskonfekt und Eiswürfel
  • Kekse, Cookies und Plätzchen
  • kleine Kuchen
  • gebackene Cake Pops
  • Pudding und Wackelpudding

Auch zum Basteln können die Silikonformen verwendet werden. Allerdings ist hierbei drauf zu achten, dass die Moulds danach gründlich in der Spülmaschine gereinigt werden, damit keine gesundheitsschädlichen Reste der Bastelmasse daran haften bleiben. Zumindest, wenn sie danach wieder für Lebensmittel Verwendung finden sollen. Folgende Bastelmöglichkeiten entstehen mit selbst hergestellten Silikonformen:

  • Seifen-Stücke
  • Salzteig-Figuren
  • Fimo-Schmuckstücke
  • Spielformen mit Knete
  • Gipsformen
  • Wachsformen
  • Harzformen

Was benötige ich, um Silikonformen selber zu machen?

Silikon-Masse
Silikon-Masse

Es benötigt grundsätzlich nur zwei Dinge, um eigene Silikonformen herstellen zu können:

  • die Silikonmasse, die aus zwei Teilen besteht
  • ein Motiv in 3D-Form, das in die Silikonmasse gedrückt werden kann

Hilfreich ist zudem eine Geschirrspülmaschine, ein Ofen und eine Nagelschere. Weiterhin wäre etwas Backfett und eine glatte Unterlage anzuraten.

Was beachten beim Silikonformen selber herstellen?

Antihaft-Arbeitsmatte
Antihaft-Arbeitsmatte

Zentral wichtig ist, dass die Hände und Arbeitsfläche sauber und frei von Schmutz sind. Auch die Motive, die in das Silikon gedrückt werden sollen, sollten weder abfärben noch schmutzig sein oder eine gesundheitsschädliche Oberfläche aufweisen.

Es ist zudem hilfreich, Hände und Motivobjekt dünn mit einer Fettschicht zu versehen (z. B. Brat-/Backfett). Verwendet das Fett allerdings überaus dezent, es reicht eine leicht glänzende Schicht.

Praxistipp: Bearbeitet die Silikonmasse bestenfalls auf einer Kunststoffunterlage, z. B. einer Silikonmatte oder ähnlichem. Backpapier, ein Tischset aus Kunststoff oder eine Stein-Arbeitsplatte tun es allerdings auch.

Wie viel Silikonmasse benötige ich für eigene Formen?

Baby-Fondant-Form

Die Menge verhält sich immer zum Motivobjekt, das Ihr verwenden bzw. einpressen möchtet. Kleine Objekte bis 4 cm benötigen in der Regel nicht mehr als 20-30 g Gesamtmasse (also je 10 g von der einen und der anderen gelieferten Silikonmasse). Für Objekte mit ca. 8 cm sind 80 g empfehlenswert usw.

Letztendlich ist es ein bisschen Augenmaß, Fingerspitzengefühl und Erfahrungswert. Ihr werdet selbst merken, welche Mengen ideal für Eure Motive sind. Oftmals hilft das Augenmaß schon weiter, wenn bedacht wird, dass die Form etwas dicker werden und nicht filigran bleiben soll. Lediglich das Motiv muss filigran sein, nicht das Drumherum.

Welche Motive für Silikonform benutzen?

Als Motiv eigen sich alle dreidimensionalen, sauberen, nicht abfärbbaren Objekte. Die beliebtesten Motivobjekte sind:

Cameo (Gemme)
Cameo (Gemme)
  • Spielfiguren
  • Schmuck (z. B. Broschen)
  • Muscheln
  • Häkeldeckchen & Textilien mit Strukturmustern
  • Dekorationselemente (z. B. Deko-Sterne, Nippesfiguren)
  • Keksstempel
  • Knöpfe
  • Schlüssel & Schlüsselanhänger
  • Kordeln & Bänder
  • Objekte mit Ornament-Reliefs
  • verzierte Besteckgriffe

Silikon-Form selber machen – so geht’s!

Silikonmasse
Silikonmasse
  • Wichtig ist, dass die zweiteilige Silikonmasse 1:1 gemischt wird. Versucht in etwa abzuschätzen, wie viel Gesamtmasse Ihr braucht und wiegt dann beide Teile der Masse (die farbige und die weiße) zu gleichen Teilen auf einer Küchenwaage exakt ab.
  • Die beiden Silikonanteile werden nun erst einzeln ca. 1 Minute geknetet und dann so lange zusammen geknetet, bis eine einheitliche Farbe entstanden ist (die Masse ist homogenisiert). Die Konsistenz des Rohsilikons ist gummiartig und kann verwendet werden wie Fondant oder Knete.

Praxistipp: Verwendet immer nur so viel Silikon, wie Ihr für eine Form benötigt. Ihr solltet für kleine Formen nicht länger als zehn Minuten benötigen, weil die Masse nach der Mischung bald auszuhärten beginnt. Es ist allerdings auch möglich, die Masse im Kühlschrank zu lagern, allerdings ebenfalls nicht zu lang.

  • Sobald die Masse miteinander verbunden und gut knetbar ist, formt sie derart, dass das Objekt, dass Ihr abdrücken möchtet, gut hinein oder auf die Fläche passt. Es ist zentral wichtig, dass die Wände lieber etwas dicker als zu dünn sind, damit die Silikonform stabil wird. Wenn Ihr Moulds für Tortendekorationen kreieren möchtet, bietet es sich an, einen dicken Taler zu formen und das Muster dann in die Oberfläche zu drücken.
  • Sobald Eure Form die richtige Größe und Dicke hat, drückt Ihr das Motiv in die Gummimasse und belasst es dort. Drückt nicht zu stark, damit das Motiv sich nicht durch den Boden durchdrückt oder ihn zu dünn macht. Allerdings auch fest genug, damit die Details sich auch in das Silikon pressen können.

Praxistipp: Wenn Euer Motiv sehr viele Details aufweist, ist es ratsam, die Silikonmasse vorsichtig mit dem Finger in diese Details zu drücken und einzureiben, sodass jede Einzelheit des Motivs gut sichtbar werden wird.

Cameo-Mould
Cameo-Mould
  • Danach reibt mit der Fingerspitze über die Form, damit eine glatte Oberfläche entsteht. Sollten später noch kleine Ecken herausstehen, könnt Ihr diese nach dem Trocknen mit der Nagelschere entfernen.
  • Die Silikonmasse mit dem Motivobjekt muss jetzt bei zehn Minuten Raumtemperatur erstarren.
  • Danach wird das Objekt vorsichtig aus der Form genommen.
  • Daraufhin wird die Silikonform, je nach Herstellerangaben, noch einmal drei Stunden bei Zimmertemperatur ausgehärtet und kann nach drei Tagen in vollem Umfang verwendet werden. Vor dem ersten Gebrauch sollte die Silikonform allerdings in der Spülmaschine gereinigt werden.

Praxistipp: Ein schnelleres Komplettaushärten kann erreicht werden, wenn die Silikonform bei vorgeheiztem Ofen mit Ober-/Unterhitze bei +100° C für 15-20 Minuten getrocknet wird. Danach bzw. nach dem Spülmaschinengang kann sie dann schon am gleichen Tag verwendet werden (außer der Hersteller empfiehlt etwas anderes).

Zusammenfassung

Eigene Silikonformen herzustellen, ist kinderleicht – sollte aber, wenn mit Kindern, nur mit älteren und ausschließlich unter Aufsicht erfolgen. Letztendlich müssen lediglich zwei Silikonmassen miteinander verknetet werden, um dann das Wunschmotiv in 3D einzudrücken. Eine kurze Aushärtungszeit, danach ein Spülgang in der Geschirrspülmaschine und schon kann die unique Silikonmould zur Herstellung von Tortendekorationen, Pralinen, Kekse oder zum Basteln verwendet werden.


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