Teil 2: Das große Backen in 5 Teilen – Wie backen lernen? Step #02 und #03

Altes-Backbuch

In diesem Teil des großen Backens als Serie findet Ihr Tipps, wie Backrezepte und Backbücher für Anfänger gestaltet sein sollten und welche empfehlenswert sind. Außerdem ist Step #03 in diesem Blog-Beitrag enthalten, bei dem Ihr erfahrt, wie Ihr Rezepte und Backmischungen selbst verändern könnt, um eigene Kreationen aus den Grundlagen zu erschaffen. Wir freuen uns auf Euer Mitmachen!

Übersicht der Serie „Das große Backen in 5 Teilen und 10 Schritten“

Wir teilen das große Backen in fünf einzelne Blog-Beiträge auf und insgesamt zehn Schritte. Steigt da ein, wo Ihr gerne einsteigen möchtet. Es sei dazu gesagt, dass die Teile zeitversetzt gepostet werden (ca. 1-2 pro Woche im kompletten Mai 2020). Wenn also ein Teil noch nicht erreichbar ist, sobald Ihr auf den Link klickt, dann folgt er in der nächsten Zeit. Wir wünschen Euch viel Freude und einen großen, Freude bringenden Erfolg!

Step #02: Rezepte & Backbücher für Anfänger

Birkmann-Backbuch
Birkmann-Backbuch

Der zweite Schritt (oder, wenn Ihr die Backmischungen überspringen wollt, der erste) sind einfache Kuchenrezepte für Anfänger. Wir raten davon ab, sich gleich an Torten zu versuchen oder Macarons. Auch sind Rezepte mit sehr vielen Schritten eher etwas für Fortgeschrittene. Nicht, dass Ihr als Anfänger diese Rezepte nicht auch Schritt für Schritt abarbeiten könntet. Es geht vielmehr darum, dass viele Begriffe vielleicht nicht gänzlich verständlich sind, wenn Ihr ein Rezept für Hobbybäcker nehmt und keines für Anfänger.

Was für Menschen, die immer mal wieder backen, gängig ist, kann für Euch Neuland sein. Ihr könnt natürlich einfach ein Rezept nehmen und einmal nachschauen, ob Ihr mit „halbsteif schlagen der Sahne“, „unterheben“, „im Wasserbad schmelzen“ oder „nur solange rühren bis eine homogene Masse entsteht“ etwas anfangen könnt. Aber wenn nicht, keine Sorge. Das kommt mit der Zeit. Und aus diesem Grund beginnen wir mit Anfänger-Backrezepten.

Wie erkenne ich Kuchenrezepte für Anfänger?

Wenn es nicht eindeutig mit „für Anfänger“ oder „für Beginner“ gekennzeichnet ist, schaut Euch das Rezept erst einmal an. Anfängerrezepte haben keine ellenlangen Zutatenlisten und auch die Arbeitsschritte des Rezepts halten sich in Grenzen. Oftmals gibt es nur drei oder vier Schritte, allenfalls sind es fünf. Wenn Rezepte „für Anfänger“ gekennzeichnet sind und dort mehr Steps beschrieben werden, dann liegt das schlicht und ergreifend daran, dass jeder Schritt einzeln und ausführlich beschrieben ist. Unsere Hinweise beziehen sich daher auf Rezepte, die nicht gekennzeichnet sind.
Schaut Euch die Zutatenliste an. Könnt Ihr mit allen Zutaten und auch den Mengenangaben etwas anfangen? Lest Euch auch die Anleitung genau durch und achtet auf die Details. Ist alles so beschrieben, dass Ihr es verstehen und nachmachen könnt? Oder könnt Ihr im Internet leichte Anleitungen finden, die einen Begriff genauer erklären?

Wo Rezepte für Anfänger finden?

Einfach-Backen
Einfach-Backen

Das Internet ist natürlich ein Pool an Rezepten auf so vielen Seiten, wie beispielsweise Chefkoch.de. Wer in die Suchfunktion einer solchen Webseite oder auch in Suchmaschinen „Backen für Anfänger“ schreibt, bekommt etliche zur Auswahl. Wichtig ist aber, dass diese Rezepte auch wirklich schon einmal ausprobiert wurden und auch: Ob Ihr die Anleitung verstehen könnt. Nur, weil im Internet etwas „für Anfänger“ gekennzeichnet ist, heißt das nicht, dass es auch für jeden Anfänger gleich leicht umzusetzen ist.

Empfehlenswerter sind hier Rezeptbücher und Backrezept für Anfänger, die von der Mehrheit der Leser gut oder sehr gut bewertet sind. Nicht immer kann man sich auf die Bewertungen von Fremden verlassen, aber taucht ein Buch hier und da immer wieder mit ähnlichen Bewertungen auf oder werden Bücher in Blogs nachvollziehbar rezensiert, könnt Ihr es mit diesem Buch versuchen und es ausprobieren. Kauft Ihr ein Buch in der Buchhandlung vor Ort, dann ist es leichter, weil Ihr die Rezepte durchblättern und nachschauen könnt, ob Ihr die Anleitungen verständlich findet.

Expresskuchen
Expresskuchen

Für Anfänger haben wir ebenfalls einige Empfehlungen für Euch parat, die Ihr einfach in unserem Online-Shop bestellen könnt. Unser Tipp sind auch Backbücher für Kinder, denn in diesen sind Rezepte wahrlich überaus bildlich und verständlich dargestellt. Weiterhin sind Backbücher mit Fotos zu einzelnen Arbeitsschritten hilfreich oder auch Videos, die frei im Netz verfügbar sind.

Jetzt heißt es erst einmal: Üben, üben, üben bis Ihr mit Euch zufrieden seid und Ihr das Gefühl habt, dass es weitergehen kann.

Step #03: Zutaten in Backmischungen verbessern & Anfänger-Rezepte erweitern

Zitronensandkuchen-Mischung
Zitronensandkuchen-Mischung

Backmischungen und Anfängerrezepte zum Kuchenbacken können erweitert werden. Beispielsweise nehmt Ihr eine Fertigmischung für Zitronenkuchen. Nutzt diese nicht in einer Kastenform, sondern in einem höheren Backblech. Die Backzeit muss sich etwas verringern. Am besten zwischendurch nachschauen und den Stäbchentest machen. Bevor Ihr den Kuchen allerdings backt, setzt noch ein paar Äpfel in den Teig. Das wäre so die einfachste Art, eine Backmischung zu erweitern oder ein Kuchenrezept zu verbessern. Aus Zitronenkuchenteig lassen sich übrigens auch Muffins backen (Backzeit ist hier zumeist dann 12-15 Minuten bei 175 °C Umluft – aber probiert es einfach mal aus).

Was ist denn ein Stäbchentest?

Stäbchenprobe
Stäbchenprobe

Der Stäbchentest hilft Euch, herauszufinden, ob ein Kuchen schon „durch“ ist, wenn das von außen nicht sichtbar ist oder Ihr eben das Rezept verändert und daher keine Angaben vorhanden sind. Ihr nehmt ein Holz-/Edelstahlstäbchen und steckt es einfach in den Kuchen hinein, während er noch im Ofen backt (vorsichtig die Türe öffnen und nachher nicht zufallen lassen!).
Wenn Ihr das Stäbchen herauszieht und es haftet kein nasser Teig daran, dann könnte der Kuchen durch sein. Das funktioniert übrigens auch mit einem Messer. Sogar besser, weil Ihr mehr Fläche habt. Allerdings macht es auch einen Riss in den Kuchen. Wenn Ihr vorsichtig seid, ist das aber kein Problem. Versucht es bitte auch an einer anderen Stelle, falls Euer Ofen nicht gleichmäßig backt (oder die Backform nicht gut ist, was man von außen ja nicht immer gleich sieht).

Kleiner Hinweis: Wenn Ihr einen Kuchen mit Schokostückchen backt, solltet Ihr am Stäbchen/Messer genau darauf achten, ob es flüssige Schokolade ist, die ihr daran haften seht, oder Teig. Es geht schließlich um den Teig, die Schokolade wird auch bei einem fertigen, heißen Kuchen noch etwas flüssig bleiben.

Praxistipp: Während ein Kuchen backt, sollte eigentlich die Türe des Ofens geschlossen bleiben. Manche Kuchen reagieren überaus empfindlich auf einen kurzen Kältestoß von außen und fallen einfach zusammen (kann bei Biskuit z. B. passieren). Bei Rührkuchen ist es normalerweise nicht so tragisch. Aber dennoch: Macht die Backofentüre langsam und vorsichtig auf und nur soweit, wie notwendig. Und wenn Ihr sie schließt, ebenfalls langsam, damit kein kühler Luftzug den Kuchen schockt.

Wie noch Backrezepte verbessern?

Marmorkuchen-Fertigmischung
Marmorkuchen-Fertigmischung

Nehmt ein Rezept für einen einfachen Sandkuchen mit Vanillearoma. Diesem könnt Ihr nun ein paar Nüsse zufügen oder Schokostückchen. Ihr könnt anstelle von Vanille ein anderes Aroma in gleicher Menge verwenden. Möglich ist auch, dass Ihr einen Teil des Mehls mit gemahlenen Nüssen oder anderen gemehlten Zutaten austauscht.

Praxistipp: Denkt aber daran, dass ein Rezept mit Weizenmehl nicht ohne Weizenmehl auskommt. Das Weizenmehl enthält Klebereiweiß (Gluten), welches den Kuchen neben anderen Zutaten zusammenhält. Ohne das oder mit anderen Mehlen würdet Ihr zusätzliche Zutaten benötigen, um den gleichen Effekt zu erzielen (Ausnahmen wie Dinkelmehl bestätigen die Regel). Soweit sind wir noch nicht.

Damit Euch das Austauschen aber vielleicht ein bisschen einfacher fällt, haben wir einen Blog-Beitrag verfasst, in dem erst einmal geklärt wird, welche Zutat in einem Teig welchen Zweck erfüllt. Dies gibt Euch ein Gefühl dafür, welche Zutaten ausgetauscht und welche Rezepte eher nur ergänzt werden sollten: „Wie Kuchen backen? – Welche Zutat welchen Zweck erfüllt, erfahrt Ihr hier!“.

Warum Backmischungen verbessern?

Biskuit-Backmischung
Biskuit-Backmischung

So lecker Kuchen aus Fertigmischungen auch sein können, wenn Ihr sie selbst ergänzt, können sie noch viel besser werden. Es schult Eure Kreativität und es gibt Euch ein Gefühl dafür, welche Zusammensetzungen funktionieren und welche nicht. Verzweifelt nicht, wenn es vielleicht einmal nicht wie vorgestellt hinhaut. Das gehört zum Lernen mit dazu.

Möglich ist übrigens auch, dass Ihr einen Teil des Kuchens selbst macht und einen anderen Teil mit einer Fertigmischung ergänzt. Beispielsweise gibt es Fertigmischungen für Biskuitböden. Den Belag hierfür macht Ihr aber selbst. Auch gibt es Fertigmischungen für Cremes auf einem Kuchen. Den Teig macht und backt Ihr selbst, die Creme kommt dann als Fertigmischung dazu. Probiert Euch hier einfach mal aus und durch.

Praxistipp: Versucht auch einmal ein Grundrezept oder eine Fertigmischung für Sandkuchen in einer Springform zu backen. Sobald der Kuchen ausgekühlt ist, schneidet Ihr den Kuchen einmal in der Mitte horizontal durch. Jetzt könnt Ihr eine Quarkcreme (angerührt, selbstgemacht oder fertig im Supermarktregal gekauft) drauf streichen, noch ein paar Mandarinen dazu legen, den Deckel des Kuchens wieder aufsetzen und Eure erste, einfache Torte genießen. Seid kreativ und probiert Euch aus!

Zusammenfassung

So, nun ist es an Euch, Euch mit ersten Anfängerrezepten auseinander zu setzen und diese im darauffolgenden Schritt auch etwas zu verändern. Probiert Euch aus. Wenn Ihr logisch mit den Geschmacksrichtungen der Zutaten umgeht, werden die Ergebnisse auf jeden Fall sehr lecker werden. Beispielsweise passt Banane zu Schokolade, aber Vanille eher weniger zu Zitrone. Aber wer es mag? – Nur der Versuch macht klug! Bis bald in Teil 3 unserer Serie „Das große Backen“!

Euer Team von meincupcake.de


pixabay.com | artemtation