Teil 3: Das große Backen in 10 Schritten – Wie backen lernen? Step #04 und #05

Backzutaten

Im Teil 3 unserer Serie „Das große Backen“ lernt Ihr mit Rezepten und Backbüchern für Hobbybäcker umzugehen und auch hier Rezeptzutaten auszutauschen. Das Ganze unterscheidet sich aber in vielen Details von Teil 2. Die Rezepte sind etwas komplexer und das Austauschen kann auch perfektioniert werden, in dem beispielsweise vegane Zutaten oder glutenfreie ausgetauscht werden. Hierbei ist viel zu beachten und Ihr werdet lernen, welche Zutat im Teig welchen Zweck erfüllt. Denn nicht alles lässt sich einfach 1:1 mit etwas anderem ersetzen. Los geht’s!

Übersicht der Serie „Das große Backen in 5 Teilen und 10 Schritten“

Wir teilen das große Backen in fünf einzelne Blog-Beiträge auf und insgesamt zehn Schritte. Steigt da ein, wo Ihr gerne einsteigen möchtet. Es sei dazu gesagt, dass die Teile zeitversetzt gepostet werden (ca. 1-2 pro Woche im kompletten Mai 2020). Wenn also ein Teil noch nicht erreichbar ist, sobald Ihr auf den Link klickt, dann folgt er in der nächsten Zeit. Wir wünschen Euch viel Freude und einen großen, Freude bringenden Erfolg!

Step #04: Rezepte & Backbücher für Hobbybäcker

Cupcakes-backen
Cupcakes-backen

Jetzt habt Ihr ein Gefühl für das Backen entwickelt und könnt Euch an komplexere Rezepte heranwagen. Auch zu diesem Zeitpunkt empfehlen wir noch keine oder nur sehr einfache Torten. Verwendet keine komplizierten Rezepte, die mehr als 10 Schritte haben. 15 Schritte wären schon sehr viel, außer sie sind absichtlich für Anfänger ausführlich geschrieben.
Wenn Ihr öfter backt, könnt Ihr aber mit beinahe allen Rezeptbüchern arbeiten und erkennt auch schon von ganz allein, ob ein Rezept etwas taugt. Entweder an der Zutatenliste, der Zusammensetzung oder auch an der Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Tortenbackbuch
Tortenbackbuch

Verwendet Rezepte aus dem Netz von Quellen, denen Ihr vertraut, dass sie die Rezepte auch ausprobiert haben. Oder nutzt auch hier Rezept- und Backbücher für Hobbybäcker. Nehmt Euch auch nicht gleich die Rezepte vor, die ausfallende Dekorationen wünschen. Auf die Tortendeko könnt Ihr Euch zu einem späteren Zeitpunkt konzentrieren. Erst einmal wollen wir, dass die Routine beim Backen stimmt. Steigert Euch hier ganz nach Gefühl selbst. Erst aufwendigere Kuchen, dann eine Torte ohne Buttercreme oder Fondant, dann eine Torte, die vielleicht mehrstöckig ist, aber dennoch nicht aufwendig verziert wird usw.

Praxistipp: Um nicht gleich zu verzweifeln, raten wir davon ab, Profi-Backbücher zu verwenden. Das hat einen ganz einfachen Grund: Wenn Ihr gerade erst begonnen habt, regelmäßig zu backen, seid Ihr definitiv fähig, Rezepte zu verstehen und sich an sie zu halten. In Profi-Backbüchern fehlen aber einige Arbeitsschritte, weil vorausgesetzt wird, dass der Profibäcker weiß, was gemeint ist, wenn nur ein Hinweis gegeben wird. Dieses Wissen eignet Ihr Euch automatisch an, sobald Ihr mehrere Rezepte aus Hobbybackbüchern nachgebacken habt. Je mehr und je unterschiedlicher desto besser.

Die besten Backbücher – Unterschied zwischen Rezeptbüchern

Backbuch
Backbuch

Die besten Backbücher sind immer folgende:

  • Euch gefallen die Rezepte und sie treffen Euren Geschmack.
  • Ihr versteht die Rezepte und Anleitungen.
  • Die Zutaten sind für Euch erhältlich.
  • Es gibt schöne Bilder, die Euch weiterhelfen (nicht nur Dekorationsbilder, die wenig mit dem Rezept zu tun haben).
  • Die Rezepte sind alle vom Autor oder der Redaktion erprobt.
  • Das Rezeptbuch wird gerne empfohlen und die guten Bewertungen klingen authentisch.

Unser Tipp: Richtig kreative und tolle Backbücher findet Ihr auch vom NGV-Verlag. Wir haben diesem einen eigenen Beitrag namens „NGV-Verlag: Verführerische Backbücher von NGV – auch für Profis und vegan!“ verfasst. Ebenfalls findet Ihr Backbücher hier: „Gräfe & Unzer Verlag: Kreative Koch- und Backbücher von GU“. Weiterhin gibt es amerikanische Sensationen in „Wilton #11: Backbücher von Wilton“, achtet aber darauf, ob diese auf Englisch geschrieben sind oder in Deutsch verfasst wurden, wenn Englisch für Euch nicht einfach zu verstehen ist.

Step #05: Hobbybäcker-Rezeptzutaten austauschen

Im 5. Schritt könnt Ihr beginnen, bei einfachen und mittelschweren Rezepten Zutaten auszutauschen. Versucht Euch erst bei einfachen Dingen, wie Nüsse anstelle eines Teils des Mehls oder die Geschmacksrichtung variieren. Wer sich mehr traut, probiert einmal, Mehl komplett auszutauschen oder so zu tun, als hättet Ihr keine Eier, Milch oder Butter. Vegane oder glutenfreie Informationen sind hier Gold wert.

Warum Zutaten in Kuchenrezept austauschen?

Vegetarisches-Backfett
Vegetarisches-Backfett

Vor allem geht es darum, dass Ihr herausfindet, welche Zutaten zu welchen Ergebnissen führen. Aber auch darum, dass Ihr live erlebt, dass manche Zutaten ganz spezielle Gründe haben, warum sie in einem Rezept vorhanden sind. Wer lernt, warum es welche Zutaten in welcher Menge in einem Rezept gibt, versteht das Backen auch in allen Hintergrundinformationen. Wir wollen hier absichtlich nicht zu sehr ins Detail gehen, denn vor allem gilt: Praxis lehrt mehr als die Theorie, oder umgangssprachlich ausgedrückt: Probieren geht über Studieren.

Aber einige Tipps geben wir Euch natürlich dennoch an die Hand. Wie beispielsweise, dass beim Austausch von Zucker nicht nur die Süße wichtig ist. Bei Zucker geht es auch ums Volumen. Zwar kann die Süße von 200 g Zucker durch wenige Teelöffel Süßungsmittel ersetzt werden. Eurem Teig fehlt dann aber Volumen im Rezept und es fügt sich nicht mehr ideal zusammen oder ist zu wenig für die vorgesehene Backform in den Rezeptangaben. Dann könnte sich mit weniger Teig auch die Backzeit verringern. Das alles hängt miteinander zusammen. Es heißt nicht, dass es nicht geht, aber es heißt, Ihr müsst alles bedenken, damit der Kuchen was wird.

Weinsteinbackpulver
Weinsteinbackpulver

Weiterhin ist in Weizenmehl Klebereiweiß, das den Teig zusammenhält und der Kuchen nicht auseinanderbricht. Ohne glutenhaltiges Mehl müssen Alternativen gefunden werden, die den Effekt ersetzen. Andere Mehlsorten machen den Kuchen vielleicht auch trocken, daher müssen auch hier Alternativen oder Ergänzungen gefunden werden. Auch immer im Hinblick darauf, dass die Menge wichtig für den Teig ist und auch der Geschmack.
Beispielsweise kann Roggenmehl nicht einfach mit Weizenmehl im Rezept ausgetauscht werden. Roggenmehl wird zu einem Sauerteig. Nicht nur, dass hier das Gluten eine Rolle spielt, auch der Geschmack ist für eine feine Biskuitrolle eher nicht empfehlenswert. Gleiches gilt für den Austausch von Backtriebmitteln. Nicht alle Backtriebmittel lassen sich einfach so ersetzen. Einen Hefeteig mit Backpulver anzurühren, ist kein Hefeteig mehr.

Wie Zutaten in Backrezept austauschen?

Mandelmehl
Mandelmehl

Ihr könnt bei der Fülle dieser Informationen in jedem Fall auf unsere folgenden Blog-Beiträge zurückgreifen, die Euch eine immense Hilfestellung liefern werden. Probiert Euch aus, lest Euch ein und lernt verstehen, warum ein Teig funktioniert und ein anderer nicht. Hier geht es auch nicht darum, Euch das vegane Backen näher zu bringen. Das vegane Backen ist aber perfekt dafür geeignet, um zu verstehen, welche Zutaten in welcher Art ausgetauscht werden können und welche nicht. Jeder, der gerne spontan backt, weiß, wie ärgerlich es ist, wenn irgendeine Zutat fehlt. Auf Alternativen zurückgreifen zu können, die Sonntagmittag vielleicht dennoch im Haus vorhanden sind, ist ein riesiger Vorteil für spontane Kaffeekränzchen.

Zusammenfassung

Wir raten Euch, dass Ihr wirklich mehrere Rezepte ausprobiert, bevor Ihr weitermacht. Auch beim nächsten Schritt mit dem Austausch von Zutaten beginnt klein. Die ersten Schritte hattet Ihr schon im 2. Teil, jetzt folgende die komplexeren. Probiert Euch einzeln aus und steigert Euch nach und nach, sobald Ihr die ersten Erfolgserlebnisse für Euch verbuchen könnt. Wir freuen uns, Euch danach im vierten Teil unserer Serie „Das große Backen“ begrüßen zu dürfen!

Euer Team von meincupcake.de


pixabay.com | ulleo | Ulrike Leone