Welche Backform für welchen Kuchen? – Wir stellen Euch die gängigen Backformen vor!

Welche Backform ist die beste?

Was früher sehr übersichtlich in runde Backformen, Kastenformen, Glugelhupfform und Backblech eingeteilt werden konnte, ist heute eine riesige Bandbreite unterschiedlicher Backformen. Natürlich können Backformen willkürlich für Teige verwendet werden. Wer allerdings die passende Backform für den jeweiligen Kuchen finden möchte, steht oftmals mit einem Fragezeichen vor der Qual der Wahl. In diesem Blog-Beitrag schlüsseln wir die gängigsten Backformen auf und für welche Kuchenarten sie verwendet werden.

Wie werden Kuchen und Torten unterschieden?

Kuchen und Torten können nach unterschiedlichen Kriterien als solche bezeichnet werden. Bei manchen Kuchen ist die Form der Namensgeber des Kuchens, bei anderen die Teigart. Für verschiedene Kuchenformen können unterschiedliche Teigformen verwendet werden, wie z. B. beim Gugelhupf. Der klassische Gugelhupf wird aus Hefeteig gebacken, dennoch erhalten Gugelhupfe aus Rührteig keinen anderen Namen – sie sehen alle aus wie Gugelhupfe.

Ein Kuchen mit Obst hingegen gibt es als Obstkuchen oder Obsttorte. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass in einer Torte ein Teil gebacken wurde und ein Teil nicht – beim Beispiel Obsttorte wird also der Tortenboden gebacken und erst nach dem Abkühlen mit Obst (und vielleicht Pudding, Sahne, Creme etc.) belegt. Bei einem Obstkuchen wird das Obst im oder auf dem Teig mitgebacken, wie z. B. bei einem Apfel- oder Zwetschgenkuchen.

Wenn Ihr dann aber über die Linzer Torte nachdenkt, der nichts nach dem Backen hinzugefügt wird – stehen wir gemeinsam wieder am Anfang der Definition, für die einfach nur „Tradition“ die Antwort zu sein scheint.

Die Definition des Wörterbuchs sagt:
Eine Torte ist ein (meist) runder Kuchen, der (meist) aus diversen Schichten (Teig, Creme, Obst) besteht, und ein Kuchen ist ein (größeres) Gebäck aus verschiedenen Zutaten.

Diese Beispiele zeigen auf, dass es manchmal nicht so einfach ist, herauszufinden, welche Backform für welchen Kuchen oder welche Torten klassischerweise verwendet wird – daher geben wir Euch die folgenden Anhaltspunkte in der Übersicht.

Material von Backformen

Backformen können aus Metall (Edelstahl, Blech, Aluminium etc.), Keramik, Emaile, Glas oder auch Silikon hergestellt sein. Einige sind antihaftbeschichtet, andere nicht. Letztendlich solltet Ihr immer das Material wählen, mit dem Ihr am besten arbeiten könnt – es macht keinen Unterschied in Bezug auf die Frage, welche Backform für welchen Kuchen verwendet werden sollte.

Wenn Ihr mehr über Backform-Materialien und Antihaftbeschichtungen erfahren möchtet, um Eure perfekte Backform finden zu können, empfehlen wir Euch unsere Blog-Beiträge:

Klassische Backformen

Backbleche

Quadratisches Backblech
Quadratisches Backblech

Backbleche, Backwannen und Ofenbleche gibt es nicht nur mit dem Herd mitgeliefert, sondern auch in verschiedenen Größen zu kaufen. Sie werden neben Plätzchen und kleinen Gebäcken vornehmlich für Blechkuchen verwendet, wenn sie einen erhöhten Rand haben. Darunter zählen nicht nur Gewürzschnitten, Streuselkuchen und Rotweinecken, sondern auch Obstkuchen, z. B. Zwetschge, Apfel und Aprikose.

Springform

Klassische Springform
Klassische Springform

Spring-Backformen sind in diversen Größen erhältlich und zumeist rund. Ihr Vorteil liegt darin, dass der Rand mithilfe eines Scharniers einfach vom Boden getrennt werden kann, um den Kuchen aus der Form zu lösen. Springformen sind vielseitig verwendbar:

  • Rührkuchen (z. B. Möhrenkuchen, Kaffeekuchen)
  • Obstkuchen (z. B. Apfelkuchen)
  • Käsekuchen & Zupfkuchen
  • Tortenboden

Springformen zählen zu den Allrounder-Backformen, insofern keine Backformen für spezielle Kuchen und Torten vorhanden sind.

Obstkuchen- & Tarte-Backformen

Obstkuchen-Backform
Obstkuchen-Backform

Spezielle Obstkuchenbackformen, in denen auch Tartes gebacken werden können, zeichnen sich zumeist durch einen gewellten Rand aus, der typisch für Obstkuchenböden ist. Ausgeklügelte Varianten haben einen herausnehmbaren Boden, um das Lösen des Kuchens aus der Backform zu erleichtern. Wie der Name schon sagt, werden vornehmlich Obstkuchen, Tartes und auch Quiches mit dieser Backform gebacken.

Kastenformen

Kastenform
Kastenform

Die überall bekannte Kastenform ist ebenfalls in vielen Größen erhältlich. Gemein haben Kasten-Backformen ihren hohen Rand und die rechteckige Formgebung. Sie werden auch Königskuchenform genannt. In ihnen werden klassische Sandkuchen und auch kastenförmige Brote gebacken, z. B.:

  • Sandkuchen (Marmor, Zitrone, Nuss, Schokolade)
  • Bananenbrot
  • Hefekuchen (Nusskuchen, Mohnkuchen, Quarkkuchen)
  • Salzige Brote

 

Gugelhupf- und Bundformen

Gugelhupfform
Gugelhupfform

Der Gugelhupf ist ein typisch deutscher Kuchen und wurde ursprünglich aus Hefeteig hergestellt. Mittlerweile sind Rührteige aber ebenfalls salonfähig. Im Rheinland wird der Gugelhupf auch Bundkuchen genannt und von Auswanderern in die USA als Bundt Cake eingeführt.

Ein weiterer Export des Gugelhupfs ist der Angel Food Cake in Amerika, der auch in Gugelhupf- und Bund-Backformen gebacken werden kann. Allerdings hat sich beim Angel Cake eine gerade Form durchgesetzt, sodass spezielle Angel-Food-Cakes etwas anders aussehen als typische Gugelhupfe – auch das Rezept hat sich verändert und wird mit mehr Eischaum locker aufgeschlagen und ohne Fett im Teig gebacken.

Angel Food Cake
Angel Food Cake

Wer mehr zu dieser Thematik erfahren möchte, kann die Geschichte des Gugelhupfs in unserem Blog nachlesen: „USA: Angel Cake & Bundt Cake – wie der Gugelhupf nach Amerika auswanderte“.

Spezielle Backformen

Runde Torten-Backformen

Tortenbackform
Tortenbackform

Grundsätzlich könnten Tortenböden auch in runden Springformen gebacken werden. Dadurch aber, dass viele Torten mehrschichtig sind und der Tortenboden horizontal geteilt werden soll, zeichnen spezielle Tortenbackformen vor allem die geraden, überhohen Ränder aus. Profis verwenden zudem Tortenformen aus Aluminium ohne Antihaftbeschichtung, damit der Biskuit beim Backen leichter an den Rändern „hinaufklettern“ kann.

Savarin- und Kranzformen

Frankfurter Kranz
Frankfurter Kranz

Kranz-Kuchen und -Torten sind seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. Sie gibt es aus unterschiedlichen Teigen, doch der bekannteste Vertreter ist wohl der Frankfurter Kranz, meist aus Biskuitteig, gefüllt mit Buttercreme und mit Krokant bestreut.

Der Savarin-Kuchen hingegen ist eine französische Spezialität in Kranzform. Er wird in Alkohol oder Sirup getränkt, glasiert und als Dessert oder zum Kaffee serviert. Er wird aus Hefe- oder Rührteig gebacken.

Brotbackformen

Brotbackform
Brotbackform
Gär-Körbchen
Gär-Körbchen

Backformen, die speziell zum Brotbacken verwendet werden, können nicht nur aus Metall bestehen. Gärkörbchen sind auch heute noch in vielen Bäckereien zugegen, worin der Brotteig gut aufgehen kann (bitte nicht mitbacken, sondern nur darin formen). Die metallenen Brotbackformen sind vorzugsweise mit Löchern perforiert, damit das Brot eine perfekte Konsistenz erhält: innen weich und außen knusprig.

Stollenbackform

Stollen-Backform
Stollen-Backform

Die Stollenbackform gibt ziemlich genau vor, für welche Kuchen sie gemacht ist. Sie ist auch speziell auf den Stollenteig ausgelegt und mit Garlöchern versehen, damit die richtige Konsistenz beim Backen erreicht wird. Der typische Stollen, z. B. an Weihnachten, besteht aus Hefeteig und ist bestückt mit trockenen Früchten, Marzipan oder Mohn. Er wird auch Christstollen oder Weihnachtsstollen genannt.

Rehrückenform

Rehrücken-Backform
Rehrücken-Backform

Der Rehrücken ist eine längliche, schmale halbrunde Backform mit einer gewellten Schale, die gebacken an einen schmalen Rehrücken erinnert. Der Rehrücken ist eine österreichische Kuchenspezialität aus Rührteig, Schokoladendrops und gemahlenen Mandeln. Er wird glasiert mit Kuvertüre und mit Mandelsplittern verziert. Alternativ dient die Backform auch zum Backen von Hackbraten/Falschem Hasen.

Besondere Backformen

Motiv-Backformen und 3D-Backformen

Motiv-Backform
Motiv-Backform
3D-Backform
3D-Backform

Grundsätzlich gibt es keine großen Unterschiede zwischen Motiv- und 3D-Backformen, denn auch die Reliefs in Motivbackformen haben einen 3D-Effekt. Allerdings werden vor allem Kuchen als 3D bezeichnet, die nicht nur ein Motivrelief haben, sondern ihre ganze Form eine einzige Figur darstellt.

Ein Beispiel wäre ein Autokuchen. Die Motivbackform backt ein Relief auf die Oberfläche des Kuchens, während die 3D-Backform den ganzen Kuchen wie ein Auto formt. Umgangssprachlich werden aber beide Begriffe für die gleichen Torten-Backformen verwendet.

Diese Backformen werden vor allem für Mottopartys und Kindergeburtstage verwendet. Bestenfalls können in ihnen Rührteige und Biskuitteige gebacken werden, damit sie hinterher perfekt dekoriert werden können.

Muffin- & Cupcake-Backblech

Muffinblech
Muffinblech

Muffins und Cupcakes sind kleine Törtchen, die in Papierbackförmchen in einem Muffinblech gebacken werden. Die Backformen gibt es in klein, mittel und groß, wie auch die passenden Papierförmchen. Der Unterschied zwischen Muffins und Cupcakes liegt vor allem am Topping.

Cupcakes haben ein aufwendig gestaltetes Krönchen, oft aus Buttercreme, Frischkäse oder Fondant, während Muffins normalerweise nicht oder nur mit Glasur und Kuvertüre glasiert und mit Streuseln verziert werden.

Donuts- & Brownies-Backformen

Donuts-Backform
Donuts-Backform

Während Donuts und Brownies auch anders hergestellt werden können, gibt es mittlerweile zur Arbeitserleichterung spezielle Backbleche für Doughnuts und Brownie-Schokoladenkuchen.

Donuts wurden ursprünglich in heißem Fett frittiert, mit der Donuts-Backform können sie auch im Backofen gebacken werden und enthalten somit weniger Fett. Natürlich können in der Donuts-Backform auch mit Teig ummantelte Apfelringe, Cronuts oder herzhafte Bagels gebacken werden.

Brownies-Backform
Brownies-Backform

Brownies werden klassischerweise in tieferen Backblechen gebacken und nach dem Auskühlen in kleine, viereckige Kuchen geschnitten. Mit einem Brownies-Backblech werden die amerikanischen Schokoladenkuchen direkt in die richtige Form gebacken.
Die Brownies-Backform eignet sich dem entsprechend auch für quadratische Rotweinrauten oder andere Rührteige, die normalerweise nach dem Backen in Vierecke geschnitten werden.

Cake-Pops-Backformen

Cake-Pops-Backform
Cake-Pops-Backform

Cake Pops sind ein relativ neuer Trend aus den USA. Die auch umgangssprachlich genannten Popcakes sind Kuchenkugeln, die auf Stäbe gesteckt werden und an Lutscher erinnern. Mittlerweile gibt es für Popcakes diverse kreative Formen, doch die ursprüngliche Cake-Pops-Form ist rund. Praktisch sind Backformen für Cake Pops aus Silikon, weil diese wahre Allrounder sind und in ihnen sowohl backbare als auch nicht-backbare Cake Pops geformt werden können.

Dessertformen

Dessert-Backform
Dessert-Backform

Wer Dessertformen in unterschiedlichem Design aus Silikon kauft, hat ein Multitalent in seiner Backküche. Dessertformen sind nämlich nicht nur dafür geeignet, Desserts und Vorspeisen zu formen, sondern können auch kleine Törtchen und Kuchen backen.

Je nachdem, welche Form gewünscht ist, können Dessertformen in folgenden Designs bestellt werden:

  • Törtchen in Brioche-Form
  • Madeleines
  • Canelé
  • Barchetta-Schiffchen
  • Biscotti-Törtchen
  • Éclairs
  • Soufflés
  • Tartelettes & Tortelettes
  • gradwändige Muffins & Cupcakes
  • Cubes, Würfel oder auch Brownies
  • Waffel- oder Schokoladentafelformen
  • Halbkugeln (auch für Cake Pops geeignet)

Aber nicht nur Backen und Frosten können diese Allrounder, sie können auch in kleiner Form zum Gießen selbst hergestellter Pralinen verwendet werden.

Zusammenfassung

Klassische Backformen sind kleine Multitalente und können für mehrere unterschiedliche Kuchen und Gebäcke verwendet werden, z. B. die Spring- oder Kastenform. Andere Backformen sind etwas spezieller und lediglich für Kuchen gedacht, die zwar aus unterschiedlichen Teigen bestehen können, aber aufgrund ihres Aussehens immer den gleichen Namen tragen, z. B. der Gugelhupf. Wieder andere Kuchenbackformen eignen sich vor allem für nur eine einzige Kuchenart, wie z. B. die Stollenbackform, die normalerweise sonst keine andere Verwendung findet.

Euer Team von meincupcake.de


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