Kristalltorten und Edelsteintorten stehen voll im Trend. Denn die Crystal Cakes bieten ein faszinierendes Farbenspiel und zeigen sich von einem derart edlen Äußeren, dass sie bis zur Hochzeitstorte bringen. Wie Ihr mit Isomalt die perfekte Kristalltorte herstellt, erfahrt Ihr hier im Cupcake-Blog!
Isomalt – was ist das?
Isomalt ist ein Zuckerersatzstoff, der auch von Diabetikern konsumiert werden kann. In der Backküche hat er einen Trend herausgefordert, schönste Zuckerdekorationen zu erschaffen. Enthalten ist in Isomalt ein Mix aus zwei verschiedenen Zuckeralkoholen (keine Sorge, da ist kein Alkohol drin, die heißen nur so). Sie werden aus Saccharose gewonnen, das ist der Kristallzucker, den sich die halbe Welt in ihren Kaffee mischt. Findet weitere und mehr Informationen in unseren Blog-Artikeln „Isomalt – was ist das? – Vorteile & Nachteile von Isomalt„ und „Wie Isomalt verwenden? – Die besten Ideen mit Isomalt!“
Wie Isomalt zu Kristallen formen?
Isomalt wird in der Regel als Pulver oder Granulat angeboten. Dieses Pulver gibt’s vorgefärbt oder klar, damit Ihr es selbst färben könnt. Unter Hitze und Anleitung des Herstellers schmelzt Ihr die Zuckeralkohole. Schmelzt sie in der Mikrowelle, in der Pfanne oder im Ofen oder Topf, je nach Empfehlung und nach Eurem eigenen Dafürhalten. Die Masse wird homogen und klebrig.
Wichtig: Achtet bitte darauf, dass Ihr die geschmolzene Masse nicht direkt mit dem Finger berührt, da diese um vieles heißer ist als sie aussieht. Sie kann zu Verbrennungen führen.
Um Kristalle zu formen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine sind Silikonformen in Kristalloptik. Hier füllt Ihr das Isomalt ein (nicht heißer als die Angaben des Herstellers der Silikonform, meist max. 230 °C) und lässt die Zuckermasse aushärten. Danach löst Ihr die Kristalle heraus und habt genau die Form, die Ihr Euch wünscht.
Die zweite Möglichkeit ist das Gießen der flüssigen Isomalt-Masse auf einem mit Backpapier oder einer Silikonmatte ausgelegtem Blech. Bitte achtet auf folgende Punkte:
- Silikonmatten sind am besten geeignet aufgrund der Ablösbarkeit und Temperatur.
- Wir raten von der Nutzung von Alufolie ab, denn sollte diese später an der Masse kleben bleiben, ist der Verzehr gesundheitsschädlich.
- Verwendet bitte keine Klarsichtfolie, denn diese hält die hohen Temperaturen nicht aus.
- Damit kein riesiges Putzaufkommen auf Euch zukommt, empfehlen wir, das Backblech nicht ohne Schutz mit Isomalt zu verwenden, denn Zucker klebt gerne beim Härten stark an.
Die Masse härtet also auf dem belegten Backblech aus und bildet eine glatte Platte. Diese könnt Ihr nun aufbrechen und in ein Geschirrtuch legen, um mit dem Nudelholz darüber zu rollen oder darauf zu schlagen, damit die Platte zersplittert (bitte nur bei festem Untergrund und nicht etwa auf dem Ceranfeld). Benutzt in jedem Fall ein Tuch, das die Masse komplett bedeckt, damit beim Zerbrechen keine Splitter durch die Gegend oder in Euer Gesicht fliegen.
Nun habt Ihr einzelne, spitze, kleine und große Splitter, die Ihr als Kristalle für Euren Crystal Cake verwendet.
Alternativ könnt Ihr Isomalt auf dem belegten Backblech auch direkt schmelzen und kleine Bereiche mit dem Granulat aufschütten. Ist die Masse flüssig, bewegt Ihr das Backblech mit Hitzeschutz an Euren Händen hin und her, damit sich die Masse zu kleinen und größeren Perlen und Tropfen formt. Auch diese bringen nach dem Aushärten einen schönen Effekt auf Kristalltorten oder bieten weitere Dekorationsmöglichkeiten in Raureiftropfen-Form.
Wie und womit wird Isomalt gefärbt?
Verwendet Ihr Isomalt, das Ihr selbst färben wollt, wird das Färben etwa nach dem Schmelzen und einer kurzen Abkühlzeit vorgenommen: Für das Färben könnt Ihr Lebensmittelfarbpaste und Lebensmittelfarbgel verwenden. Auch liquide Lebensmittelfarbe ist möglich, hierbei ist allerdings wichtig, das Isomalt heißt zu verwenden (muss nicht mehr die Maximaltemperatur erhalten), damit das enthaltene Wasser verdampfen kann.
Alternativ-Färbung: Ihr könnt Speisefarbgel auch direkt mit dem Granulat vermischen. Hierzu gebt Ihr die gewünschte Menge Isomalt in einen Frischhaltebeutel mit etwas Speisefarbpaste und mischt das im geschlossenen Beutel (im Beutel bekämt Ihr die Farbe nicht mehr von der Haut). Ist alles gemischt und das Isomalt einheitlich durchgefärbt, beginnt Ihr mit dem Prozess des Erhitzens wie in der Anleitung beschrieben.
Eine dritte Möglichkeit ist flüssige Speisefarbe beim Dekorieren zum Ombré-Effekt zu verwenden. Das bedeutet, dass Ihr weiße Kristalle in die Tortenspalte dekoriert. Und danach rührt ihr die Speisefarbe mit sehr wenig Wasser an und tupft die Farbe mit einem Pinsel auf die inneren Kristalle in der Torte. Danach mischt ihr etwas mehr Wasser ein, sodass die Farbe heller wird und tupft die nächste Reihe ein. So verfahrt Ihr bis zur äußersten Reihe der Kristalle und habt einen Farbverlauf kreiert.
Im Detail lest Ihr das Färben von Isomalt in unserem Blog-Beitrag: „Zuckermasse färben – so wird Isomalt gefärbt!“ nach.
Wie Kristalle in die Torte dekorieren?
Erst einmal backt Ihr eine höhere Torte, mindestens zweistöckig. Diese füllt Ihr wie gewohnt und kleidet sie in eine Buttercreme (selbstredend sind auch Frischkäsecremes oder Ganache möglich). Haltet etwas von der Creme zurück, denn Ihr müsst die Torte nun einschneiden an der Stelle, die Ihr mit Kristallen füllen wollt. Nach dem Herausschneiden der Stelle streicht Ihr den Rest der Creme auf die Kanten, dass die Oberfläche nahtlos erscheint. Nun muss die Torte gekühlt werden, bevor Ihr sie weiter dekoriert.
Praxistipp: Möchtet Ihr die Torte mit Fondant einkleiden, dann sollte das vor dem Anschnitt passieren. Auch unser Titelbild ist mit einem marmorierten Fondant belegt, die „Verletzung“ der Tortenseite wurde danach zugebracht und die „Wunde“ mit Creme ausgestrichen, bevor die Kristalle dekoriert wurden.
Nun beginnt Ihr mit dem Dekorieren der Torte mit den Isomalt-Kristallen. Ganz wie es Euch gefällt, setzt Ihr die Steine und Splitter, Tropfen und Kugeln in die geöffnete Torte ein. Ein Farbverlauf kommt hier immer gut, in dem Ihr außen hellere Kristalle dekoriert als innen oder umgekehrt. Und beginnt immer von innen nach außen.
Praxistipp: In den meisten Fällen funktioniert das Dekorieren nicht in kurzer Zeit. Deswegen nehmt Euch die Zeit und kühlt die Torte immer wieder nach, damit Ihr einwandfrei und sauber arbeiten könnt.
Auf unserem Titelbild wird die Torte noch mit einem Goldrand versehen, den Ihr mit Blattgold perfekt gestaltet. Dieses gibt es auch als Flocken, die vorsichtig und ohne Durchzug in der Küche mit einem Pinsel aufgetragen werden.
Ein wichtiger Hinweis: Bitte verwendet Isomalt erst dann gemeinsam mit Kindern, wenn die Masse abgekühlt (und ggf. gesplittert) ist, damit keine Verbrennungen oder Verletzungen passieren. Grundsätzlich ist Isomalt allerdings nicht fürs gemeinsame Backen mit Kindern geeignet.
Zusammenfassung
Es ist gar nicht so schwer, wenn Ihr Euch einmal damit beschäftigt. Und mit den kleinen Tipps in unserem Beitrag gelingt Euch im Handumdrehen ebenfalls eine wunderbare Kristalltorte ganz nach Euren Wünschen und in Euren Lieblingsfarben.
Euer Team von meincupcake.de
stock.adobe.com #139574863 by Artem
Pixabay.com | maxmann | Th G
Pixabay.com | DenisDoukhan