Backen im Januar: Traditionen zum Dreikönigstag – was backen zu den Heiligen Drei Königen?

Dreikönigskuchen

Die Heiligen Drei Könige stehen vor der Tür. Allerdings dieses Jahr nur bildlich gesprochen, denn wegen der Corona-Pandemie wird höchstwahrscheinlich auf das weihrauchgeschwängerte Singen vor der eigenen Haustür verzichtet. Dennoch sind die Heiligen Drei Könige ein christlicher Feiertag, der gefeiert werden will. Denn man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Und da der Großteil der Bevölkerung ihre Zeit zuhause verbringt, ist das der beste Anlass für alle, einen leckeren Kuchen zu backen. Den Dreikönigskuchen! Doch was steckt hinter der Tradition des Dreikönigstags? – Hier findet Ihr die Antwort!

Die Heiligen Drei Könige – was wird gefeiert?

Dreikönigstag
Dreikönigstag

Der Dreikönigstag fällt jedes Jahr im christlichen Kalender auf den 06. Januar eines Jahres. Es ist meist auch der letzte Feiertag, bevor die Schule wieder beginnt. Deswegen sind die Heiligen Drei Könige auch den meisten Kindern ein Begriff. Aber was steckt eigentlich hinter dem Feiertag, der nicht so groß begangen wird wie Weihnachten oder Ostern?

Die Heiligen Drei Könige werden auch als die Weisen aus dem Morgenland oder die Magier aus dem Osten bezeichnet. Ihre Berühmtheit ist schon kleinsten Kindern bekannt, die christlich erzogen werden. Denn die Sterndeuter gehören zur christlichen Weihnachtsgeschichte aus dem Matthäus-Evangelium. Sie erzählt von Caspar, Melchior und Balthasar, die den Stern von Bethlehem entdeckten und ihm bis in einen Stall mit Esel und Ochse folgten. Genau die Scheune, in der Maria das Jesuskind zur Welt brachte. Ob sie, die drei Sterndeuter, wirklich Könige waren, ist umstritten, denn das Neue Testament bezeichnet sie nicht mehr als solche. Auch andere Legenden weichen von der Bezeichnung ab. Sicher ist allerdings, dass die katholische Kirche sie heiliggesprochen hat.

Caspar, Melchior und Balthasar brachten dem neugeborenen Jesus Christus also Geschenke zur Geburt: Myrrhe für den Heiler (Heiland), Weihrauch für den zukünftigen Hohepriester Israels und Gold für den neuen König. Man findet diese Elemente auch bei den Sternsängern wieder, die jährlich an den Türen klingeln, den Weihrauch verwedeln, singen und um einen Obolus für die Kirchenkasse bitten. Der Dreikönigstag oder auch das Dreikönigsfest wird von ihnen gekrönt. Gefeiert wird, dass Gott sich in Gestalt seines Sohnes sichtbar macht – die sogenannte Erscheinung des Herrn.

Das Brauchtum des Dreikönigstags unterscheidet sich in verschiedenen Ländern. Italienische Kinder beispielsweise fiebern kleinen Gaben entgegen, die ihnen von der Hexe Befana gebracht werden. Auch werden kirmesartige Events veranstaltet. In Spanien gibt’s die Weihnachtsgeschenke erst zum Dreikönigsfest, begleitet von Festtagsumzügen mit den drei Königen, die Süßigkeiten in die Menschentrauben werfen, wie wir es hier an Karneval gewohnt sind. Hierzulande, aber vor allem in Frankreich, Luxemburg, Belgien, der Schweiz, Liechtenstein, aber auch Argentinien und Portugal sowie in Spanien wird der Dreikönigskuchen gebacken.

Dreikönigskuchen – was ist das? Und was macht ein Bohnenkönig?

Kranzbackform
Kranzbackform

Der Dreikönigskuchen hat verschiedene Namen. In Frankreich wird er Galette des Rois genannt, in Spanien Roscón de Reyes, in Argentinien und Mexiko Rosca de Reyes, im Englischen King Cake oder King’s Cake, in Portugal Bolo Rei und in deutschsprachigen Ländern auch schlicht Königskuchen. Der Dreikönigskuchen hat verschiedene Gestalten und mit ihm wird der sogenannte Bohnenkönig am Dreikönigstrag gekürt.

Der Bohnenkönig ist eine Erfindung aus dem Mittelalter. Im Dreikönigskuchen wird eine Figur, eine Bohne oder ähnliches versteckt mitgebacken und wer in seinem Kuchenstück die Bohne findet, ist der Bohnenkönig in diesem Jahr. Die Bräuche, die mit der Krönung des Bohnenkönigs zusammenhängen, unterscheiden sich regional. Beispielsweise erheben alle das Glas, wenn es auch der König tut. Letztendlich ist es aber nur eine sinnbildliche Kürung in Erinnerung an den Tag der Heiligen Drei Könige, die das Jesuskind nach seiner Geburt in der Welt willkommen hießen.

Dreikönigskrone
Dreikönigskrone

Der Königskuchen und das Einbacken einer Münze oder auch Bohne wird erstmals anno 1561 erwähnt. Der Dreikönigskuchen war damals ein Honigkuchen (Lebkuchen). Regional ist der Kuchen für den Dreikönigstag aber mit unterschiedlichen Rezepten belegt. Gemeinsam haben sie nur die Bohne, Münze, Figur oder eingebackene Mandel, die den Bohnenkönig kürt. Der deutsche Königskuchen ist in der Regel ein schwerer Sandkuchen mit kandierten Früchten. Er wird auch als altdeutscher Königskuchen bezeichnet. Die Rheinländer hingegen wickeln ihn zusätzlich in Blätterteig ein.

Porzellanfigur-zum-Mitbacken
Porzellanfigur-zum-Mitbacken

In der Schweiz und in Spanien, Portugal sowie Brasilien wird der Dreikönigskuchen aus einem süßen Hefeteig gebacken und in Bäckereien mit einer Pappkrone verziert verkauft. Die Spanier wechseln die Füllungen ab (Schlagsahne, Pudding, Trüffel oder auch füllungsfrei). Die Backmeister aus Frankreich bieten hingegen gleich zwei Varianten an: Das traditionelle Galette des Rois aus Blätterteig mit Marzipanfüllung oder den südfranzösischen Couronne bzw. Gâteau des Rois aus Briocheteig mit kandierten Früchten. Und dann gibt es noch den King Cake aus Louisiana, vor allem aus New Orleans in den USA. Blätterteig und Marzipan oder als Hefeteigring sind beide gleich populär.

Natürlich geben wir Euch hier eine Rezeptgrundlage, aber Ihr merkt schon, dass Ihr weitlegend freie Hand habt, Euren Lieblingsteig zu wählen.

Rezept Dreikönigskuchen aus Hefeteig

Hefezopfkranz
Hefezopfkranz
  • 500 g Weizenmehl
  • 300 ml warme Milch (zimmerwarm)
  • 75 g Zucker
  • 70 g Butter
  • 1 Ei
  • 3-5 EL Rosinen oder Schokodrops, dekadent wird’s mit beidem
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 Paket frische Hefe
  • Schale einer unbehandelten Zitrone
  • 1 Eigelb & 2 EL Milch zum Bestreichen
  • 1 Bohne, Figur, Münze oder ähnliches
  • Hagelzucker, gehobelte Mandeln zum Dekorieren
  1. Hefe ansetzen: 3 EL warme Milch, 1 TL Zucker, Salz und die zerbröselte Hefe miteinander zusammen gehen lassen.
  2. Restliche Milch und Butter leicht erwärmen und mit Mehl, restlichem Zucker, dem Ei, der Zitronenschale und der Hefemilch mischen und kneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst.
  3. Mindestens 30-90 Minuten an einem warmen Ort und zugedeckt gehen lassen.
  4. Schokodrops/Rosinen unter den Teig kneten.
  5. Teig in Königsform füllen (z. B. eine Kranzform) oder Kugeln formen und diese zusammengelegt in eine ausgefettete Form legen.
  6. Abermals 30 Minuten gehen lassen und den Herd in dieser Zeit bei 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  7. Kuchen mit verquirlter Eigelb-Milch bestreichen, Hagelzucker und Mandelhobel aufstreuen.
  8. Kuchen 30 Minuten goldgelb backen.

Übrigens: Natürlich könnt Ihr zu den Heiligen Drei Königen auch einfach eine eigene Tortenkreation backen. Verziert Euren Kuchen oder Eure Torte doch einfach mit Fondant-Sternen, um dem Tag die nötige Symbolik zu verleihen. Kronen sind ebenfalls ein gutes Emblem.

Zusammenfassung

Es ist kein groß gefeierter Familienfeiertag, der Dreikönigstag. Und doch hat er etwas Wunderbares, das Weihnachten schön abschließt und zur Weihnachtsgeschichte hinzugehört. Entsprechend schön sind auch die Traditionen und entsprechend lecker der Königskuchen, den Ihr in vielerlei Varianten für Eure Lieben im kleinen Kreis zuhause backen könnt. Wir hoffen, Ihr habt Freude, das neue Jahr mit der Hoffnung zu beginnen, dass nun alles nach dem gebeutelten 2020er-Corona-Jahr besser wird!

Ein gutes neues Jahr wünscht Euch
Euer Team von meincupcake.de


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