Frostings, Icings und Toppings auf Torten und Cupcakes sind wahre Hingucker auf jeder Candy Bar zu allen Anlässen. Manche Frostings, gespritzt aus Tüllen und bestehend aus Buttercreme, Sahne oder Frischkäsecreme, sehen aus wie feinste Rosenblüten und Blätter, andere wie Spaghettihaare, Fell oder Gras als Grundlage für ein kreatives Szenario als Dekoration auf Torten und Cupcakes. Aber wie können derart unterschiedliche und schöne Frostings gespritzt werden, welche Unterschiede gibt es und was sollte beachtet werden? In diesem Blog-Beitrag verraten wir Euch nützliche Tipps und geben hilfreiche Tricks, damit auch Euer Frosting ein wahres Highlight werden kann.
Was ist ein Frosting?
Als Frosting bezeichnet wird meist eine cremige Masse, die auf Cupcakes oder Torten zur Verzierung zum Einsatz kommt. Zwar kann ein Frosting auch ein Zuckerguss oder ein Überzug aus Kuvertüre sein, doch in der Regel wird in Bezug aufs Dressieren eine Masse gemeint, die aus Buttercreme, Frischkäsecreme, Mascarponecreme, Sahnecreme oder ähnlichem besteht. Nur diese Cremes können auch mit Tülle und Spritzbeutel als Frosting dressiert werden. Dressieren ist übrigens der Fachausdruck für „spritzen“ in Bezug auf Sahne oder Cremes.
Ihr findet für den Begriff Frosting auch die Verwendung der Bezeichnungen: Topping oder Icing, die in diesem Fall immer das gleiche bezeichnen: Die Verzierung der Torte oder des Cupcakes mit Creme, Zuckerguss oder Schokolade.
Was brauche ich für ein tolles Frosting?
In erster Linie solltet Ihr, nebst den leckeren Zutaten fürs Frosting, entscheiden, welche Art von Dekoration Ihr mit Eurer Creme gestalten möchtet. Daraufhin sucht Ihr die passende Tülle für dieses Frosting aus. Vielleicht benötigt Ihr auch mehrere Tüllen oder mehrere Farben für Eurer Topping. Daher ist es wichtig, dass Ihr auch genügend Spritzbeutel zur Hand habt, um zum einen nicht immer die Tülle wechseln zu müssen und zum anderen in den Farben flexibel variieren könnt.
Gut wäre auch ein Adapter oder Coupler, wenn Ihr mehrfarbige Frostings dressieren möchtet. Gleichwohl wie natürlich die dazu gehörige Lebensmittelfarbe. Besorgt Euch ebenfalls, wenn Ihr keinen speziellen Beutelständer habt, einen oder besser mehrere hohe Gefäße, wie z. B. hohe, schmale Rührschüsseln, damit Ihr Eure Creme einfacher in den Beutel füllen könnt, weil dieser über die Ränder der Schüssel gestülpt wird.
Solltet Ihr Euch erst einmal ausführlich ausprobieren wollen, empfehlen wir Euch, einige Cupcake- oder Tortendummys zu verwenden, die Ihr immer abwaschen und neu mit Frosting verzieren könnt, um Eure Technik zu testen oder zu verfeinern.
Wenn Ihr eine hübsche Blüte mit Blütentüllen formen wollt, dann empfehlen wir darüber hinaus auch einen Blütennagel. Auf diesem lassen sich Rosen, die aus einzelnen Blättern zusammendressiert werden, sehr viel einfacher gestalten, weil der Nagel an seinem Schaft einfach in der Hand hin und her und auch ringsherum gedreht werden kann, um schnelle Blütenblätter dressieren zu können. Bei der Verwendung eines Blütennagels ist es hilfreich, ein Stück Backpapier darunter zu kleben, damit die Blüte sich später sehr viel einfacher lösen und auf Cupcake oder Torte als Frosting dekoriert werden kann.
Welche Tüllen für welches Frosting?
Tüllen gibt es in Kunststoff, Acryl oder aus Edelstahl bzw. auch aus anderen Metallen. Professionelle Konditoren verwenden vor allem Edelstahltüllen, da diese hygienisch in der Spülmaschine gereinigt werden können.
Große Hersteller nummerieren ihr Tüllenangebot für Frostings jeder Art, damit Ihr immer eindeutig wisst, welche Tülle Ihr schon besitzt und welche in Eurer Sammlung noch fehlt. Im Folgenden listen wir Euch die gängigsten Tüllen mit einer kurzen Beschreibung ihres Frosting-Ergebnisses auf.
Lochtüllen
Lochtüllen sind, wie ihr Name bereits vermuten lässt, Tüllen mit nur einem einzelnen, runden Loch an der Spitze. Diese Tüllen gehören zu den Allzwecktüllen und können für diverse, weniger verzierte oder einfache Frostings eingesetzt werden. Lochtüllen werden gerne für das Dressieren der Macarons-Halbschalen oder auch fürs Ganache als Füllung verwendet. Das Loch in der Tülle kann unterschiedlich groß ausfallen. Zählt es nur wenige Millimeter im Durchmesser, gehört die Tülle zu den Schreibtüllen.
Schreibtüllen
Schreibtüllen sind Lochtüllen mit einer winzigen Lochöffnung. Mit diesen Tüllen könnt Ihr filigrane Verzierungen oder Punkte auf das oder als Frosting setzen bzw. auch – dem Namen der Tülle nach – mit ihr schreiben und malen.
Sterntüllen
Die Sterntülle zählt ebenfalls zu den Allzwecktüllen, auch Standardtülle genannt. Sterntüllen gibt es in unterschiedlichen Formen und zaubern auf Cupcakes und Torten die typischen Sahnehäubchen, die gängig bekannt sind, z. B. als Sahnehaube auf Kaffee oder Eisbechern.
Französische Sterntüllen
Französische Sterntüllen sind etwas aufwendiger gearbeitet als eine typische Sterntülle. Auch Rosettentüllen zählen mitunter zu dieser Art Tülle, mit denen aufwendig gezackte Sternenformationen als Frosting dressiert werden können.
Rosentüllen, Blütentüllen, russische Blumentüllen
Rosentüllen sind in unterschiedlichen Formen erhältlich. Dazu gehören Blütentüllen oder auch russischen Blumentüllen. Die Blütentüllen werden in einzelnen Blättern zu einer Frosting-Rose dressiert, während Rosentüllen in einer Schwingung wie bei Sterntüllen zu einem Rosenköpfchen verziert werden. Russische Rosentüllen hingegen werden mit nur einem Tupfer zu einer perfekten Blüte gespritzt.
Blatttüllen
Blatttüllen sind die perfekte Ergänzung zu jeglichen Blumen-, Blüten- und Rosentüllen. Mit Blatttüllen lassen sich in nur einem Spritzer zauberhafte Blütenblätter um die dekorierten Frosting-Blumen herum dressieren.
Motivtüllen und Multitüllen
Besondere Tüllen, die nicht alltäglich verwendet werden, werden auch als Motivtüllen bezeichnet. Mit ihnen können Frosting gespritzt werden, die letztendlich aussehen, wie Tannenbäume oder dreifache Sterne sowie Rosetten.
Multitüllen hingegen dressieren mehr als nur eine Form und sind individualisierbar. Auch russische Blumentüllen können zu den Multitüllen zählen.
Rüschentüllen
Rüschentüllen dressieren, wie Ihr Name schon sagt, sagenhafte, zauberhafte, märchenschöne Rüschen als Frosting auf Torten und Cupcakes. Rüschentüllen können auch für Tortenränder verwendet werden, um diese zu verzieren.
Randtüllen
Mit Randtüllen können Torten und Cupcakes breite Bänder als Frosting dressiert werden, die in der richtigen Technik am Ende wie Leinenstoff oder eine Bindung bzw. ein Korbgeflecht wirken. Die breiten Streben sind zumeist mit mehreren Linien verziert, sobald das Frosting dressiert wird.
Spaghetti-Tüllen
Mit Spaghetti-Tüllen, die auch zu den Multitüllen zählen können, lassen sich entweder spaghettiartige Fäden dressieren oder auch Haare, Fell oder Gras auf Cupcakes und Torten als Frosting imitieren. Dies ist sehr praktisch, wenn z. B. ein Fußballfeld als Torte kreiert werden soll oder ein Eiernest zu Ostern auf Cupcakes.
Welche Technik für welches Frosting?
Die unterschiedlichen Tüllen verlangen teilweise eine veränderte Technik zum Dressieren, damit die Formen ideal auf Cupcakes und Torten verziert werden können.
Praxistipp: In aller erster Linie ist wichtig, dass Ihr auf einer Unterlage, z. B. ein Stück Küchenkrepp, die Technik ausprobiert. Das hat zum einen den Vorteil, dass die Luftblasen in der Creme aus dem Spritzbeutel und die Creme bis in die Spitze der Tülle gedrückt werden. Zum anderen könnt Ihr erst einmal Eure Technik ausprobieren und schauen, ob Euch das Ergebnis gefällt bzw. etwas an der Formung feilen, bis Euch das Ergebnis gefällt, das Ihr dann einfach auf Eure Torten und Cupcakes übertragt.
Dressieren von Frostings mit Sterntüllen
Für Sterntüllen, die verwendet werden, um typische Sahnehäubchen zu kreieren, gibt es drei Techniken, je nachdem, welches Ergebnis Ihr erzielen wollt.
Wünscht Ihr ein höheres Häubchen das nach oben hin spitzer zuläuft, solltet Ihr erst einmal einen kleinen Spritzer Creme in die Mitte des Cupcakes tupfen. Danach setzt Ihr die Spritztülle am Rand an und vollführt eine umrundende, nach innen zulaufende Drehung wie eine Spirale von außen nach innen, sodass das Häubchen den Tupfer bedeckt und rundherum immer höher bis in die Mitte zur Spitze zuläuft.
Praxistipp: Um die Tülle wieder absetzen zu können, ohne die Spitze zu verschmieren, drückt Ihr sie während des Dressierens am Ende kurz auf die Creme, hört auf, den Spritzbeutel zu drücken, und hebt die Tülle nach oben hin in einer Bewegung ab. Dieses leichte Drücken ist wie ein winziger Tupfer zum Abschluss.
Wünscht Ihr nun eine eher flachere Verzierung mit einer Sterntülle, beginnt Ihr mit dem Dressieren ohne mittigen Tupfer von außen nach innen im Kreis, ohne die dressierte Creme überlappend zu bespritzen. So bleibt das Topping-Häubchen flacher.
Die dritte Technik funktioniert in der Regel nur mit größeren Tüllen oder als kleine Häubchen. Ihr setzt die Tülle von oben gesehen senkrecht auf die Oberfläche und drückt die Creme durch die Tülle, während Ihr gleichzeitig die Tülle bzw. den Spritzbeutel immer weiter nach oben zieht/hebt. So entsteht ein einziges Häubchen ohne Drehung, aber dennoch mit Spitze.
Mit bestimmten Sterntüllen lassen sich im Übrigen auch verschiedene Blüten als Frosting-Dekoration spritzen. Dabei wird die Tülle fest aufgesetzt und das Frosting auf einen Punkt dressiert, sobald etwas mehr Frosting herausgetreten ist und eine Art Sterntupfer entsteht, wird der Spritzbeutel mit der Tülle leicht gedreht und nach oben abgenommen. So entsteht eine schlichte, kleine Blüte mit geschwungenen Blütenblättern. Wenn Ihr diese Blüten rundherum bis in die Mitte aneinanderreiht, entsteht beispielsweise eine Hortensienstruktur.
Tipp für Anfänger: Wenn Ihr einen Cupcake derart verzieren möchtet, dann lässt sich auch der Cupcake in der Hand drehen anstelle der Tülle, das fällt für Anfänger oftmals einfacher, diese Drehung zu vollziehen.
Dressieren mit Rosentüllen, Blütentüllen und russische Blumentüllen
Je nachdem, welche Rosentülle verwendet werden soll, verändert sich auch die Dressiertechnik. Bei russischen Blumentüllen wird das Frosting ganz schlicht als einzelne Tupfer auf die Oberfläche der Torte oder des Cupcakes gespritzt. Die Form ergibt von selbst die typische Rosenblüte.
Bei Blütentüllen verhält es sich so, dass die Rose durch das Dressieren einzelner Blütenblätter zusammengesetzt wird. Diese sind unterschiedlich groß und werden von innen nach außen breiter. Das Dressieren dieser Rosen beginnt somit auch von innen nach außen, damit die einzelnen Blüten aneinandergereiht dressiert werden, um letztendlich eine komplette Rose zu ergeben.
Tipp: Diese Tüllen haben meist eine lange, tränenförmige Öffnung. Die breitere Seite dieser Öffnung sollte immer unten, also in Richtung der Kuchenoberfläche, zeigen, damit die Blütenblätter perfekt als Frosting dressiert werden können.
Das Innere der Rose wird in einer Kreisbewegung um sich selbst dressiert und kann auf der Kuchenoberfläche abgeschlossen werden. Das wird die Stelle auf dem Kuchen etwas verschmieren, was allerdings nicht schlimm ist, weil die nächsten, äußeren Blütenblätter die Stelle verdecken werden.
Die nächsten Blütenblätter werden in unterschiedlichen Längen wie kleine Halbkreise um die Rosenmitte ringsherum dressiert bis der nächste Kreis beginnt und so weiter. Die Blütenblätter des Frostings sollten sich immer leicht überlappen, wie es auch bei einer echten Rose der Fall wäre. Die äußeren Blätter dürfen gerne etwas flacher anstatt nach oben stehend dressiert werden, um das geöffnete Rosenköpfchen besser charakterisieren zu können.
Die normalen Rosentüllen hingegen geben Euch durch Ihre breite Öffnung die Möglichkeit, große, elegante Rosen in nur einer Dressierbewegung von innen nach außen zu spritzen (ähnliche Technik wie bei den Sterntüllen). Die Tülle selbst dressiert die breiten, geschwungenen Wellen, die die Rosenform imitieren.
Frostings aus Rüschentüllen dressieren
Rüschen sind ein kleiner Fall für sich. Sie werden in der Regel an einem Stück dressiert und sollten zwischendrin nicht abgesetzt werden müssen, um das Muster nicht zu unterbrechen. Das kann etwas Fingerspitzengefühl und definitiv etwas Übung von Euch abverlangen.
Je nachdem, wie Eure Rüschen aussehen sollen, werden beispielsweise Wellen derart als Frosting dressiert, dass der Spritzbeutel nicht an einem Stück von links nach rechts (oder rundherum) geführt wird, sondern immer mit einer kleinen Woge wieder zurück als würdet Ihr eine seichte Brandung am Strand imitieren, in der die Wellen immer ein Stück nach vorn kommen und sich dann einen kleinen Schwung wieder zurück ziehen bis sie wieder nach vorn kommen. So entsteht das typische Wellen-Rüschen-Muster.
Frosting mit Blatttülle dressieren
Setzt die Blatttülle auf der Oberfläche des Kuchens an, drückt etwas von der Creme heraus und zieht die Tülle während des Drückens relativ schnell nach hinten weg, um eine Spitze des Blattes zu kreieren. Denkt daran, dass Ihr am Ende des Blattes zu drücken aufhören müsst, damit das Blatt nicht als länglicher Streifen endet.
Dressieren mit anderen Tüllen
Je nach Form der Tülle werden diese als Tupfer, Linien oder auch in Schwingungen dressiert. Die oben beschriebenen Techniken lassen sich daher auf diverse Tüllen anwenden – je nachdem, welcher Frosting-Effekt erzielt werden soll. Probiert Euch einfach aus und testet herum, wie Euch das Ergebnis am besten gefällt.
Wie können verschiedene Farben dressiert werden
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen Farbverlauf in eine gespritzte Form hineinzubekommen. Die einfachste Version ist, dass die Creme in zwei oder drei Farbnuancen angerührt wird. Dann wird zuerst die äußere Farbe in den Spritzbeutel gegeben und die Creme die Seiten entlang des Spritzbeutels gestrichen. Bestenfalls verwendet Ihr zum Einfüllen der Creme in die Spritztüte ein hohes Gefäß, um die Beutelränder um den Rand zu stülpen und beide Hände freizuhaben.
Dann wird die zweite in den Beutel gefüllt. Soll eine dritte Farbe hinzugefügt werden, muss die zweite Farbe abermals an den Seiten des Beutels entlang gestrichen werden, sodass mittig wieder ein Hohlraum entsteht, in den die dritte Farbe eingefüllt werden kann.
Danach kann der Spritzbeutel wie gewohnt verschlossen, testdressiert und verwendet werden. Das Ergebnis ist eine mehrfarbige Dressierung in nur einem Spritzvorgang. Wichtig bei dieser Version ist, dass die Frosting-Creme eine gewisse, feste Konsistenz aufweist, damit sie nicht beim Einfüllen sofort ineinander verläuft.
Weithin beliebt sind allerdings auch bestimmte Adapter und Coupler für Spritzbeutel und Tüllen, um das Frosting entsprechend mehrfarbig gestalten zu können. Es werden zwei oder drei Spritztüten mit dem Adapter miteinander verbunden und an die Spitze die gewünschte Tülle gesetzt. So kann aus mehreren Spritzbeuteln gleichzeitig Creme gedrückt werden.
Zusammenfassung
Zum Dressieren von Frostings als Topping auf Cupcakes oder Torten sind etliche, unterschiedliche Spritztüllen verwendbar, je nachdem, welcher Effekt erzielt werden soll. Wichtig ist, die richtige Technik für die jeweilige Tülle zu verwenden, damit das Resultat genau so wird, wie Ihr es Euch vorgestellt habt. So werden einige Tüllen getupft, andere in einer Linie gezogen, wieder andere in einem Kreis um sich selbst gedreht und die nächsten beim Auftupfen leicht verdreht. Wichtig ist die Übung, daher sollte die richtige Drehung und Technik auf Dummys oder einem Küchenpapier getestet werden, damit das richtige Frosting später auch das Gebäck verzieren kann.
Euer Team von meincupcake.de
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