Wer low carb backen möchte, muss in herkömmlichen Backrezepten einige Zutaten austauschen. Auch wenn Low Carb nicht No Carb bedeutet, wird streng darauf geachtet, die richtigen Kohlenhydrate in geringerer Menge zu benutzen. Wir zeigen Euch, wie’s geht!
Welche Backzutaten haben viele Kohlenhydrate
In erster Linie sind es natürlich Zucker und Mehl, die die Träger der Kohlenhydrate in Backrezepten sind. Darunter zählen auch Vanillezucker, Stärke und Puderzucker.
Nicht zu vergessen sind natürlich Zuckerstreusel und Glasuren. Die Liste ist lang und scheint fast unüberbrückbar, denn auch bei Schokoladendrops und Kuvertüren sind die Kohlenhydratanteile sehr hoch.
Doch nicht verzweifeln, es gibt etliche Alternativen zu kohlenhydratreichen Backzutaten!
Welche Backzutaten sind low carb
Nicht ausgetauscht werden müssen Milchprodukte, auch wenn sie Milchzucker enthalten. Milchprodukte sind ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Ernährung und wer nicht vegan oder vegetarisch lebt, sollte auf diese nicht verzichten.
Milch enthält z. B. Kalzium, das wichtig zur Vorbeugung von Knochenbrüchen ist. Außerdem sind die Kohlenhydratwerte in Milch bei einer Low-Carb-Ernährung zu vernachlässigen – denn noch immer heißt Low Carb nicht, dass keine Kohlenhydrate zu sich genommen werden sollen.
Weiterhin kann Backpulver bedenkenlos verwendet werden. Wer auf der sicheren Seite stehen mag, kann herkömmliches Backpulver einfach mit Weinstein-Backpulver ersetzen.
Eier sind super Protein-Lieferanten und müssen nicht ausgetauscht werden, außer es soll vegan/vegetarisch gebacken werden.
Auch Fette bleiben dem Backrezept enthalten. Wer hierbei weniger Milchprodukte zu sich nehmen möchte, kann auch auf Pflanzenmargarine oder geschmacksneutrale Öle umsteigen, wie z. B. Raps- oder Sonnenblumenöl.
Nüsse müssen ebenfalls nicht ausgetauscht werden, denn in der Low-Carb-Ernährung wird sehr viel mit Nüssen gearbeitet, wenn es darum geht, Mehl zu ersetzen.
Wie Backzutaten mit Low-Carb-Zutaten ersetzen?
Zucker mit Zucker-Ersatz austauschen
Kristallzucker, auch Haushaltszucker genannt, ist eines der ungesündesten Kohlenhydrate, die in Backzutaten vorkommen. Ein Gramm Zucker entspricht einem Gramm Kohlenhydraten, dem entsprechend sollte ein Austausch mit kohlenhydratarmen oder kohlenhydratfreien Süßungsmitteln beim Low-Carb-Backen in jedem Fall gemacht werden.
Es gibt viele Alternativen, Zucker zu ersetzen, wie beispielsweise süße Früchte, natürlichen Zuckerersatz (Stevia, Xucker, Xucker light) oder auch synthetische Süßstoffe. Beim Backen empfehlen wir, Zucker aufgrund des Volumens nicht mit Süßstoffen auszutauschen, da sonst die Teigmenge nicht mehr für einen kompletten Kuchen ausreichen könnte. Ein 1:1-Austausch von Zucker kann allerdings mit Birkenzucker (Xucker/Xylit) funktionieren, ebenso mit Xucker Light, das etwa 70% der Süße von Kristallzucker imitiert.
Welche weiteren Vor- und Nachteile es bei den jeweiligen Zucker-Ersatzstoffen vorhanden sind und welche Alternativen es noch gibt, erfahrt Ihr detailliert in unserem Blog-Beitrag „Low-Carb-Kuchen mit Zucker – Wie geht das? – Praktische Tipps für Zucker-Ersatz“.
Puderzucker kann im Übrigen mit Puderxucker ersetzt werden, der aus Erythrit besteht, oder aus Xucker selbst gemahlen werden, um mit Xylit arbeiten zu können. Mit diesem Puderxucker kann auch Low-Carb-Zitronenguss selbst hergestellt werden.
Weizenmehl mit Low-Carb-Mehl austauschen
Es gibt etliche Alternativen, um kohlenhydratreiche Mehle mit Low-Carb-Mehlen auszutauschen. Allerdings funktioniert dies nicht 1:1, weil z. B. Weizenmehl nicht nur viel Kohlenhydrate, sondern auch Gluten enthält. Gluten sorgt dafür, dass der Teig zusammenhält, gut aufgeht, stabil bleibt und trotzdem locker und luftig gebacken wird. Diese Eigenschaften können von keinem Low-Carb-Mehl allein erfüllt werden. Aus diesem Grund müssen mehrere Low-Carb-Mehle miteinander gemischt werden, um den gleichen Effekt zu erhalten.
Vor allem Mandelmehl und Kokosmehl werden gerne zum Low-Carb-Backen verwendet, als Bindemittel fungiert dabei Xanthan oder auch Johannisbrotkernmehl. Weitere Low-Carb-Mehle und kohlenhydratarme Bindemittel findet Ihr in unserem Blog-Artikel „Das beste Low-Carb-Mehl – wir stellen Euch kohlenhydratarme Mehlsorten vor„. Dort erklären wir auch die richtige Anwendung dieser Mehlsorten, damit die Kuchenrezepte auch low carb perfekt gelingen.
Übrigens: Unter den angegebenen Low-Carb-Mehlen sind auch Mehle vorhanden, die anstelle von Stärke in Kuchenrezepten verwendet werden können.
Schokolade und Kuvertüre in low carb
Grundsätzlich heißt hier die Alternative schlichtweg, dass Schokolade und Kuvertüre ausschließlich ohne Zucker oder mit Süßstoffen und Zuckerersatzstoffen verwendet werden sollte. Wer allerdings Low Carb zur Gewichtsreduktion verwenden möchte, sollte auch auf diese Schokolade aufgrund der hohen Kalorienanzahl durchs Fett verzichten. Backkakao enthält übrigens keinen Zuckerzusatz.
Low-Carb-Tortendeko
Um Kuchen, Torten und Cupcakes zu dekorieren, müssen nicht immer Zuckerstreusel, Modellierfondant, Blütenpaste und Marzipan herhalten. Einen Kuchen low carb zu dekorieren funktioniert wunderbar mit frischen Früchten oder aus Low-Carb-Kuvertüre selbst gegossenen Schokoladenfiguren und Dekorationselementen. Dafür können perfekt Schokoladenformen aus Silikon verwendet werden. Eine Rüblitorte, auch Karottenkuchen genannt, kann auch perfekt mit selbst gehobelten Karottenstreifen dekoriert werden.
Aromastoffe
Viele Aromastoffen basieren auf zuckerlastigem Sirup oder sind mit Zucker vermischt, wie z. B. Vanillezucker. Aromastoffe gibt es aber zuhauf auch natürlich und können problemlos mit Zuckerersatzstoffen vermischt werden, wenn die Aromen süß schmecken sollen. Eine Liste kohlenhydratarmer Aromastoff-Ideen findet Ihr hier:
- Mark einer Vanilleschote
- Weihnachtsgewürze (Zimt, Nelke etc.)
- Bananengeschmack aus zerdrückte Banane
- Beerengeschmack aus frischen Früchten (Erdbeeren, Himbeeren etc.)
- Saft aus Zitrusfrüchten (Zitronen, Limonen, Grapefruit, Orangen)
Ansonsten gibt es im Handel auch etliche zuckerfreie Aromastoffe, die oftmals sogar authentischer schmecken als künstlich hergestellte.
Zusammenfassung
Für fast alle kohlenhydratreichen Zutaten lassen sich Low-Carb-Zutaten zum Backen finden: Zucker, Mehl, Aroma, Dekoration und Kuvertüre. Beachtet werden sollten allerdings, dass nicht alle Low-Carb-Alternativen auch kalorienarm sind. Wer Low Carb also zum Abnehmen verwenden möchte, sollte auf die jeweiligen Kalorien achten und beispielsweise Nussmehl als Ersatz für Weizenmehl mit etwas Eiweißpulver austauschen. Was Proteinpulver sonst noch so kann, erzählen wir Euch in unserem Blog-Beitrag „Low carb backen mit Eiweißpulver? – Was Ihr über Proteinpulver wissen solltet“.
Euer Team von meincupcake.de
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