Mittlerweile ist Halloween längst in Deutschland angekommen. Und da wir so begeistert von den Möglichkeiten sind, wollen wir nicht bis Oktober warten, um zauberhafte und verhexte Leckereien zu backen. Nehmen wir uns im April also die Walpurgisnacht vor. Hier in diesem Blog-Beitrag: Backen zur Walpurgisnacht!
Backkalender 2021
Dieses Jahr haben wir uns für jeden Monat besondere Feiertage und Festtage aus dem Kalender der Welt herausgesucht, um sie zu feiern. Denn einen Anlass zum Backen zu haben, ist immer schön. Ein Motto, ein Thema, das Euch inspiriert, Eure Backkünste noch mehr zu vertiefen oder gänzlich neu zu entdecken. Ihr findet also unsere Jahresübersicht in unserem Blog-Artikel „Backideen zu jeder Jahreszeit – der Backkalender 2021„. Aus diesen Ideen greifen wir jeden Monat ein Thema heraus und beleuchten es Euch mit Tipps und Tricks im Besonderen. Im April steht die Walpurgisnacht auf dem Plan, denn eine Walpurgisnacht kann einfach nur magisch zum Backen sein!
Walpurgisnacht – was ist das?
Es ist die Nacht der Hexen, die vom 30. April auf den 01. Mai gefeiert wird: Walpurgisnacht. Mancheiner mag noch Bibi Blocksberg kennen, von deren Geschichten auch einige um die Walpurgisnacht ranken. Aber was steckt wirklich hinter dem heidnischen Brauch, der vielleicht gar nicht so heidnisch ist?
Walpurgisnacht heißt übersetzt Hexenbrennen. Kein sehr anreizender Name zu feiern, aber es ist ein traditioneller Festtag aus dem nordischen und auch mitteleuropäischen Raum. Und letztendlich geht es nicht um die Hexenverbrennung, denn das würden wir nicht feiern wollen. Walpurga war vielmehr eine Frau des Altertums, die am 01. Mai tatsächlich heiliggesprochen wurde. Die Walpurgisnacht ist eine Art „Tanz in den Mai“.
Walpurga/Walburga, in manchen geschichtlichen Nachlässen auch Walpurgis genannt, stammte aus dem 8. Jahrhundert Englands und war Äbtissin. Aber die Hexen feierten natürlich nicht die Heilige, vielmehr war es Goethe, der im Faust I die Walpurgisnacht als Name populär machte. Doch schon im Mittelalter sollen die Hexen die Nacht zum 01. Mai für Feierlichkeiten auf dem Blocksberg genutzt haben. Der Blocksberg ist der Brocken, ein Berg im Harz.
Bis heute sind die Festlichkeiten in den Maibräuchen wiederzufinden, beispielsweise in einem Feuer (Walpurgisfeuer), das reinigen soll und vor Seuchen schützt. Also nicht zum Verbrennen von vermeintlichen Hexen, sondern lediglich zur Abschreckung. Dieser Aberglaube gehört vor allem dazu, dass Walpurgis Schutzheilige ist, die Pest, Husten und auch die Tollwut fernhalten soll. Noch heute sind Tänze sinnbildlich als Tanz in den Mai gefeiert und reigen sich um die Hexen- und Maifeuer.
Auch ausgelegte Besen sollen das eigene Heim schützen, der Maibaum gehört weiterhin zum selben Aberglauben. Maibäume werden von den Verehrern zur Geliebten gebracht oder auch inmitten des Marktplatzes aufgestellt. Der Baum symbolisiert Fruchtbarkeit für Mensch und Natur.
Hinzu kommen einige Sitten, die man mögen kann oder auch nicht. Dazu gehören Streiche der Jugend, Hexentänze in Verkleidung von Hexen, die den Kostümen an Halloween ähneln, oder das ausgiebige Trinken der Maibowle.
Walpurgisnacht international – Vappu, Valborg und Beltane
In Schweden und Finnland werden in der Nacht von Walpurgis die Studenten aktiv. Die Finnen setzen ihrer Hafen-Statue (Havis Amanda) in Helsinki ihre Studenten-Kappe auf. Aber der offizielle Feiertag Vappu (schwedisch: Valborg) ist natürlich im ganzen Land verbreitet. Er hat auch einen politischen Hintergrund, auf den wir an dieser Stelle jedoch nicht näher eingehen.
Weiterhin wird die Walpurgisnacht auch Beltane genannt und gehört zum irischen Kalender, an dessen Datum der Sommer beginnt. Dort wird Beltane auch Cétsamuin genannt und entstand als Volksfest, das ebenfalls mit Maifeuern begangen wird.
In der irischen Beltane können die Elfen gesehen werden, so sagt die Legende, denn es wird nicht nur der Sommerbeginn gefeiert, sondern auch der Anfang des keltischen Jahrs. Die Kelten feierten ebenfalls mit Maibaum und ehren außerdem die Maikönigin als Erinnerung an die Fruchtbarkeitsgöttin damaliger Zeit. Auch in Irland sind unterschiedliche Bräuche regional bekannt. Irische Musik greift die Mythologie oftmals auf.
Was wird in der Walpurgisnacht gebacken?
Schauen wir nach Skandinavien, dann ist ein typisches Backgericht in Finnland ein frittierter Teig namens Tippaleipä populär (Leipä ist das finnische Wort für Brot, allerdings haben Tippaleipä mit Brot nicht wirklich was zu tun). Es gleicht den alemannischen Strübli und Striebele, die hochdeutsch Strauben genannt werden. Flüssiger Teig wird hierbei spiralförmig in heißem Fett ausgebacken und mit Puderzucker bestäubt serviert. In den USA gibt es ein vergleichbares Backwerk namens Funnel Cake.
Rezept: Striebele, Tippaleipä, Funnel Cake
- 300 g Mehl
- 250 ml Milch
- 2 Eier
- 1 EL Zucker
- 1 TL Backpulver
- 1 Pk. Vanillezucker
- 1/2 TL Salz
- Hitzebeständiges Öl zum Ausbacken
- Puderzucker zum Bestreuen
- Rührteig mischen und gut rühren.
- Frittieröl in tiefer Pfanne oder Topf erhitzen (ca. 180 °C)
- Eine Portion des Teiges willkürlich hineinrinnen lassen, sodass schlangenartige Gebilde entstehen, die ausgebacken werden (goldgelbe Farbe). Die Menge variiert nach Größe Eures Kochgefäßes.
- Auf Küchentüchern abfetten lassen und mit Puderzucker bestreut warm servieren.
Was kann ich backen zur Walpurgisnacht?
Grundsätzlich ist natürlich alles erlaubt, was dem Magischen nahe kommt. Plätzchen und Kekse in Hexenform, Cake Pops im Design eines Hexenhuts, schwarze Katzen als Schokoladenkonfekt und verzauberte Besen, die als Fondantfiguren auf leckeren Cremetorten auf ihr Vernaschen warten. Lasst Euch darauf ein, Eurer Phantasie freien Lauf zu lassen, denn Hexensymbole gibt es etliche und dazu die passenden Backrezepte, die Ihr einfach umwandeln könnt. Schaut einfach in der Kategorie „Halloween“ nach.
Empfehlenswert sind natürlich Kuchen mit Rhabarber, der zwischen März und April reif ist und nicht länger als bis zum 24. Juni gegessen werden sollte. Einen richtig schönen Rhabarber-Baiser könnt Ihr ganz einfach herstellen. Ihr verwendet einen zitronigen Rührteig als Untergrund, wascht die Stauden und schneidet den Rhabarber in Würfel und verteilt sie auf dem Teig. Backt den Teig schon mal 20 Minuten, bevor Ihr das geschlagene Eiweiß mit dem untergerührten Zucker darüber verteilt und die restliche Backzeit nutzt. Sonst wird das Baiser etwas zu braun.
Ebenfalls beliebt sind frische Kräuter, die Ihr auch im Brot verbacken oder als Brotaufstrich verwenden könnt. Butterbrot mit Schnittlauch ist ein wahrer Genuss und wenn Ihr das Brot auch noch selbst gebacken habt, dann seid Ihr die/der Hexenkönig/in in der Nacht zum ersten Mai! Oder backt Plätzchen und Kuchen mit frischen, essbaren Blumen, auch das wird zu Beltane gerne gereicht. Ebenfalls funktionieren Macarons super mit frischen Veilchen oder Veilchenaroma.
Beltane-Wildblumenkuchen
- 1,5 Tassen Mehl
- 1,5 Tassen Puderzucker
- 1 Tasse Butter
- 5 getrennte Eier
- 1 TL Backpulver
- 1 TL Vanille- oder Zitronenextrakt
- 1 Tasse essbare Blütenblätter, zerkleinert für den Teig und ganze zur Dekoration
(z. B. Gänseblümchen, Holunder, Jasmin, Kapuzinerkresse, Kornblumen, Lavendel, Ringelblume, Rose, Veilchen, Wilde Stiefmütterchen, Schlüsselblumen, Vergissmeinnicht, Magnolien, Erika, Hibiskus, Klee)
- Butter schaumig rühren.
- Mehl und Backpulver nach und nach unter die Butter sieben und einrühren.
- Eigelb schaumig schlagen, nach und nach Zucker hinzufügen und unterrühren.
- Eigelbmasse in Mehlmasse geben und unterrühren.
- Eiweiß steif schlagen und unterheben.
- Frische Blumenstücke unterheben.
- Teig in eingefettete Kuchenform geben und bei 175-180 °C 60 Minuten backen.
- Mit frischen, essbaren Blumen garnieren.
Zusammenfassung
Walpurgisnacht, der Tanz in den Mai und Beltane könnt Ihr für herrliche Backrezepte verwenden. Backt Kekse in Hexenform und Kuchen mit magischen Dekorationen. Nutzt das traditionelle Striebele-Rezept zum Erfreuen Eurer Lieben oder backt Rhabarber-Baiser-Kuchen und schmiert selbstgebackene Butterbrote mit Schnittlauch. Einfach lecker, der April!
Euer Team von meincupcake.de
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