Was zu Ostern backen? – Hier gibt’s österliche Traditionen!

Osterbacken

Ostern ist noch vor Weihnachten das höchste Fest im Christentum und geht einher mit einer langen Tradition und auch mit herrlichen Backwerken zu Ostern. Welche traditionellen und modernen Gebäcke eignen sich vor allem zum Osterfest und welchen Hintergrund haben manche Kuchen, Torten oder österlichen Kekse? In diesem Blogbeitrag erfahrt Ihr mehr zum österlichen Backen und den Feinheiten des kulinarischen Teils des Osterfestes!

Was wird an Ostern eigentlich gefeiert?

Ostern-Tortenaufleger
Ostern-Tortenaufleger

An Ostern wird das Fest der Wiederauferstehung von Jesus Christus gefeiert, was das Leiden, Sterben und eben die Auferstehung beinhaltet. Der Termin liegt immer auf dem Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Der christliche Aufbau sieht das letzte Abendmahl am Gründonnerstagabend vor, am Karfreitag starb Jesus am Kreuz, auf den der Karsamstag als stiller Kar-Sonnabend folgt. Am Ostersonntag soll Jesus auferstanden sein, was den ranghöchsten Feiertag im Christentum darstellt.

Der Ostermontag ist noch das letzte Feiertagsanhängsel zu Ostern, während es im Mittelalter noch den arbeitsfreien Osterdienstag dazu gab. Dies liegt auch in der Dreiheit des Christentums begründet. Während Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag zum „Leidenstriduum“ (tri = drei) gehören, sind Ostersonntag, Ostermontag und Osterdienstag das „Auferstehungstriduum“. Ab Ostersonntag beginnt also die Zeit der Freude, die 50 Tage bis einschließlich Pfingsten anhält.

Sekundärinfos: In der Osternacht werden sehr viele Kinder getauft oder Menschen, die später in die vor allem katholische Kirche eintreten/übertreten. Früher war es der einzige ordentliche Tauftermin. Zum Thema Taufe haben wir Euch natürlich einen Extra-Beitrag geschaffen: „Was zur Taufe backen? – Die schönsten Ideen zum Tauffest!“

Woher stammt das Wort Ostern?

Osterkerze
Osterkerze

Das Wort Ostern ist in vielen anderen Sprachen eine eindeutige Anlehnung an das hebräische Wort für Pessach (z. B. Französisch Pâques, Italienisch Pasqua, auf Plattdeutsch Paasken/Paasch(en) oder Spanisch Pascua – vom lateinischen pascha oder Festum paschale). Das liegt darin begründet, dass die Auferstehung im Neuen Testament in eine Pessachwoche fiel und somit zum jüdischen Hauptfest.

Woher der Name „Ostern“ (engl. Easter) stammt, ist nicht eindeutig geklärt, es könnte aber einen altgermanischen bzw. heidnischen Ursprung haben. Einig sind sich die meisten Vermutungen darin, dass es mit der Morgenröte oder dem Aufgang der Sonne zu tun haben soll. Ostern wird auch das Fest des Lichtes genannt und ist mit Hoffnung und Neuanfang verbunden.

Warum gibt es bunte Eier zu Ostern?

Osterei-Ausstecher
Osterei-Ausstecher

Bunt bemalte Hühnereier (und diverse österliche Süßigkeiten) werden vor allem im deutschsprachigen Raum und in den Niederlanden versteckt, um Kindern eine Ostereisuche zu ermöglichen. Das Bemalen von Eiern geht allerdings bis zu 60.000 Jahre zurück in die Vergangenheit, was Funde von bemalten Straußeneiern auf Afrika beweisen. Auch in altägyptischen Gräbern und bei Ausgrabungen aus der europäischen Antike wurden bemalte Eier gefunden.

Christlich wurde der Brauch durch die Mesopotamier, die Eier zu Ostern rot bemalten, um an das Blut Christis zu erinnern. Dass die Eier unterschiedliche Farben erhielten, hatte mit der Haltbarkeit zu tun. Da ab Aschermittwoch bis Ostern sechs Wochen kein Fleisch oder Eier gegessen werden durften, mussten die Eier durch Kochen haltbar gemacht und mit Farbe gekennzeichnet werden. Am Ostersonntag gab es dann bunt bemalte Eier, bei denen die Farbe aufzeigte, ob sie älter oder frischer waren. Das Färben von Eiern war und ist weit verbreitet.

Das Ei ist auch Symbol der Auferstehung, daher ist das Osterei keine moderne Erfindung, um Kindern eine Freude zu bereite, sondern hat in der Tat eine christliche Bedeutung, die so weit geht, dass die katholische Kirche auch Eiersegnungen vollzieht. Im Jahre 1617 wird erstmals das Verstecken und Suchen von Eiern und ein Osterhase erwähnt. Je nach Region kommen die versteckten Eier aber auch von Hähnen, dem Kuckuck, dem Storch oder Fuchs. Auch viele Spiele in Bezug auf die Eier haben sich mit der Zeit entwickelt.

Was zu Ostern backen? – Traditionelle Oster-Bäckerei

An Ostern gibt es wahrlich nicht nur Eier oder ein leckeres Menü, sondern auch süße, gebackene Leckereien, die verschiedene Traditionen und Hintergründe aufweisen.

Springerle (Anis-Plätzchen/Anis-Brötchen)

Springerle-Form
Springerle-Form

Heutzutage sind die Springerle oder bildhaft gebackenen Anis-Plätzchen vor allem zur Weihnachtszeit bekannt. Allerdings werden sie im Christentum zu allen hohen Feiertagen gebacken, so auch zum höchsten: dem Osterfest. Springerle sind ein Eiweiß-Gebäck mit bildhaften Gestaltungen auf der Oberfläche, die aus einem Model stammen. Schon im Mittelalter gab es diese Formen aus Stein, Keramik, Holz und Metall.

Die Springerle gehören zur christlichen Hostienbäckerei und sind in früher Form vor allem mit christlichen Symboliken verziert, von denen es auch spezielle für Weihnachten oder für Ostern gibt. Als Hostie zählen Opfergaben der vor allem, aber nicht nur, katholischen Kirche. Darunter zählt auch das Brot zur Eucharistie bzw. dem Abendmahl. Mittlerweile gibt es allerdings auch weniger christliche Symbole oder heraldische Bilder, die Glück, Liebe und Fruchtbarkeit symbolisieren.

Wie Springerle am besten gebacken werden und welche Unterschiede es gibt, könnt Ihr in unserem Beitrag Anisplätzchen und Springerle – wo liegt der Unterschied? nachlesen.

Osterlamm aus Rührteig

Osterlamm-Vollbackform
Osterlamm-Vollbackform

Im Grunde gehörte das Schlachten eines Lammes zum österlichen Ritual. Heutzutage wird vielmehr ein Lamm gebacken, das der Symbolik allerdings gleichkommt. Das Osterlamm, lateinisch Agnus Dei, heißt eigentlich Lamm Gottes. Es ist das Symbol schlechthin für die Auferstehung Jesu Christi und findet sich nicht nur im Ostermahl wieder, sondern auch in christlicher Kunst und in der Heraldik auf Wappen und Fahnen.

Das Lamm ist ein Opfertier im Alten Testament und das Blut des Lammes diente als Schutzzeichen an Türpfosten. Es ist die Ahnungslosigkeit, die Unschuld, Reinheit, Frömmigkeit und das Gottvertrauen eines Lammes gegenüber Gegnern. Jesus starb unschuldig für die Menschheit, darauf verweist es. Aber auch im Neuen Testament ist das Lamm eine wesentliche Figur im Christentum, z. B. bei der Stelle „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ – wie es eben Jesus an Ostern tat, als er starb und alle Sünden der Menschen auf seinen Schultern mit sich fortgetragen haben soll.

Das gebackene Osterlamm aus Rühr- oder Hefeteig ist ein sogenanntes Gebildebrot, zugehörig zu den Sinn- und Bildergebäcken, die eine symbolische Figur darstellen. Das Osterlamm wird oft auch mit Siegesfahne dargestellt. Am besten lässt sich das Osterlamm in einer 3D-Vollbackform mit Rührteig backen. Hierzu haben wir Euch einen eigenen Beitrag zusammengestellt: „Wie 3D-Vollbackformen zu Ostern nutzen? – So klappt’s am besten!„.

Osterfleck und Osterpinze als traditionelles Osterbrot

Der Osterfleck ist eine Art Brot aus Mehl, Butter, Milch und Hefe und auch eines der ältesten Osterbrote, die es gibt. Es hat eine runde, flache Form. Der Belag besteht aus braunem Zucker, Mandeln und Rosinen. Man kann es auch getoastet mit Marmelade genießen. Der Osterfladen wird vor allem in Österreich gebacken und stammt aus der Region um Linz. Die Symbolik gehört zum geteilten Brot beim Abendmahl zwischen Jesus und seinen Jüngern.

Grundsätzlich ist die Osterpinze aber nur eine Variante diverser Osterbrote, die zum Brauch des Fastenbrechens gehören (also der Beendigung der Fastenzeit). Es gibt Brote und Brötchen, zumeist aus Hefe, die alle zum Osterbrot-Gebäck zählen, wie z. B. das Aachener Poschweck, Paska (osteuropäisches Milchbrot), der Osterzopf und das russische Kulitsch. Sie gibt es mitunter auch in unterschiedlichen Formen, wie z. B. als Hase, Zopf, Brezel oder Hörnchen gebacken.

Moderne Backtraditionen

Die Symboliken sind weitestgehend die gleichen geblieben, doch mittlerweile hat sich das Repertoire des Backens immens erweitert. Gemeinsam sind die Bilder:

  • Lämmer
  • Hasen
  • Eier
  • Kreuze
  • Küken
Gras-Reispapier
Gras-Reispapier

Und diese gibt es als Kuchen, Torten, als Cupcake-Verzierung, geformte süße Brötchen, Muffins, Plätzchen, Cake Pops oder was einem sonst noch dazu einfällt. Erweitert wurde die Symbolik dann auch mit passenden Motiven, wie dressierte Grastoppings, in denen sich der Fondanthase versteckt oder Marzipanmöhrchen, die zum Osterhasenkuchen passen sowie herrlich niedliche Schafsgesichter als Tortendekoration. Welche Möglichkeiten für essbares Ostergras es gibt, haben wir Euch auch in unserem Blog-Beitrag „Ostergras-Optik auf Cupcakes – wie geht das?“ erklärt.

Als weitere Form der Dekoration zeigen sich auch Fondant-Spiegeleier auf Muffins oder dergleichen mehr. Hier ist der Phantasie mehr Raum geboten als in den strengen Reglementen der kirchlichen Vorgaben. Da Ostern auch mit den ersten Frühlingssonnenstrahlen einhergehen kann, finden sich daher auf dem Ostergebäck auch Blümchen, Bienen oder ähnliche Frühlingssymbole, die nicht primär mit Ostern zu tun haben. Die schönsten Ostermotive haben wir Euch auch in unseren Blog-Artikeln „Welche Ausstecher für Ostern? – Österliche Kekse backen!“ und „Blumen-Pralinen und Blumentorten zu Ostern & Pfingsten – So geht’s!“ zusammengestellt.

Osternester

Mittlerweile sind auch Osternester sehr beliebt. Diese bestehen aus Hefe- oder seltener aus Blätterteig und haben eine runde, flache Form mit einer Kuhle in der Mitte, in die vor dem Servieren ein Osterei gestellt wird. Osternester können süß oder salzig gebacken werden, sodass sie auch zum Ei selbst als Brötchen gegessen werden können. Zumeist werden sie zum Osterfrühstück serviert.

Zusammenfassung

Das christliche Osterfest wird in vielen Familien traditionell und in anderen Familien mehr als Ritual gefeiert, wie das Weihnachtsfest auch. Ostern ist im Grunde allerdings das wichtigste Fest im kirchlichen Kalender und daher sind fast alle Symboliken auch christlichen Ursprungs, dazu gehört auch das Osterei. Da eine lange Fastenzeit vorausgeht, ist der Ostersonntag der Tag, an dem geschlemmt werden darf. Spezielle Oster-Rezepte ebnen hier den Weg zum traditionellen Festschmaus und moderne Varianten erweitern das Spektrum in ein schönes Frühlingsfest.

Euer Team von meincupcake.de


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